Flächendeckender Blackout: Was kann ich tun? – Teil 2
Von EUGEN PRINZ | Im ersten Teil dieses Artikels, in dem es um die Vorsorgemaßnahmen geht, die jeder für den Fall eines Blackouts treffen sollte, haben wir uns zunächst damit beschäftigt, wie den Primärfolgen eines solchen Stromausfalls begegnet werden kann.
Viel gravierender sind jedoch die sekundären Auswirkungen. Die Vorsorge für den Ausfall der Versorgung mit Trinkwasser, Benzin, Heizöl und Erdgas, wurde bereits im ersten Teil besprochen. Im folgenden widmen wir uns dem Themen Lebensmittel, Medikamente und den inneren Unruhen, die das Land im Falle eines Blackouts erschüttern werden.
Auch zu Beginn des zweiten Teils wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dieser Artikel nur einen groben Überblick über die Thematik geben kann, da eine detaillierte Abhandlung den Umfang eines Fachbuches erfordert.
Lebensmittelversorgung
Die Lebensmittelversorgung wird im Falle eines Blackouts wesentlich schneller zusammenbrechen, als sich das der brave Schlafmichel vorstellen kann. Supermarktkassen brauchen Strom, um zu funktionieren. Gleiches gilt meistens auch für die Eingangstüren solcher Läden. Und ohne Personal geht es auch nicht. Es muss zur Arbeit erscheinen, was in dem allgemeinen Chaos, zweifelhaft ist. Man denke nur an die ausgefallenen Ampelanlagen und den damit verbundenen Zusammenbruch des Straßenverkehrs. Aber spätestens dann, wenn die Lastwägen aus Spritmangel nicht mehr fahren und Marodeure wie Heuschrecken über die Läden hergefallen sind, bleiben die Regale leer. Ebenso die Mägen jener, die sih nicht auf einen solchen Fall vorbereitet haben.
Maßnahmen:
Neben dem Vorrat an Trinkwasser benötigen Sie natürlich auch einen Lebensmittelvorrat. Dass auch bei der Lagerung eines solchen die Hausbesitzer aufgrund des besseren Platzangebotes im Vorteil sind, versteht sich von selbst. Doch auch Wohnungsmieter und die Besitzer selbst genutzter Eigentumswohnungen brauchen nicht zu verhungern, denn es gibt „Emergency Food“, auf Deutsch: Notfallverpflegung. Diese Produkte sind sehr kompakt, brauchen wenig Platz und sind für Personen ab sechs Monaten geeignet. Mit heißem Wasser kann daraus ein Kinderbrei hergestellt werden. Die Rationen decken den Tagesbedarf eines Erwachsenen und enthalten alle wichtigen Vitamine und Mineralstoffe. Dass sich das Essvergnügen nach dreiwöchigem Dauergenuss solcher Produkte nicht mehr auf hohem Niveau bewegt, liegt auf der Hand. Es werden aber auch Pakete mit abwechslungsreicheren Gerichten angeboten, diese sind jedoch bei halber Mindesthaltbarkeit etwa doppelt so teuer. Ihre Entscheidung!
In diesen Krisenzeiten können sich jene glücklich schätzen, deren Ehefrau noch die alten hausfraulichen Künste beherrscht, wie zum Beispiel das Einkochen. Derartig behandelte Lebensmittel halten Jahre und eignen sich sehr gut für die Vorratshaltung. Man muss sie nur immer wieder verbrauchen und durch neue ersetzen. Auch Konserven halten in der Regel deutlich länger, als das aufgedruckte Mindesthaltbarkeitsdatum suggeriert. Nudeln, Zucker, Kaffee und H-Milch sollten den Notvorrat ergänzen. Die Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Für wie lange bevorraten?
Damit sind wir bei der Frage, für welchen Zeitraum man vorsorgen sollte. Das lässt sich nur sehr schwer beantworten. Das Minimum sind nach Ansicht des Autors etwa vier Wochen. In der „Prepper„-Szene sind Lebensmittelvorräte für ein Jahr und mehr keine Seltenheit.
Medikamente
Die regelmäßige Versorgung mit dringend benötigten Medikamenten ist besonders für chronisch Kranke von größter Bedeutung. Deshalb empfiehlt es sich, auch hier einen Vorrat anzulegen. Insulin für Diabetiker und Blutdruckmittel für Hypertoniker seien als zwei Beispiele von unbedingt erforderlicher Vorratshaltung genannt. Schmerztabletten und Verbandsmaterial gehören auch in die Notfallapotheke. Daneben sollte sich noch jeder seine Gedanken machen, wo bei ihm die gesundheitlichen Schwachstellen sind und entsprechend mit Medikamenten vorsorgen.
Absolutes Chaos und Gewalt auf den Straßen
Die Menschen in unserem Land wurden so sozialisiert, dass sie eine ununterbrochene Stromversorgung als Grundrecht, ja als Naturgesetz betrachten. Ohne jetzt eine entsprechende Umfrage gemacht zu haben, würde der Autor schätzen, dass sich höchstens 10% der Bevölkerung auf eine derartige Krise vorbereitet haben.
Daher werden Sie im Falle eines Blackouts erleben, wie Menschen innerhalb kürzester Zeit aus Verzweiflung jede Gesetzestreue ablegen. Stellen Sie sich hunderttausende von Menschen in den Ballungsgebieten auf engstem Raum vor, die realisieren, dass hier gerade eine bisher nie dagewesene Katastrophe stattfindet und der Kühlschrank leer ist. Und wenn diese Menschen dann einen Blick aus dem Fenster werfen, sehen sie, dass die ersten Hungernden bereits auf dem Weg zum Supermarkt sind, um sich dort einzudecken. Doch der hat zu. Was dann passiert, zeigt das Beispiel New York:
Am 13. Juli 1977 um 21.36 Uhr fiel in New York für 25 Stunden der Strom aus. Bereits nach kurzer Zeit kam es zu zahlreichen Plünderungen durch marodierende Banden und Unruhen in der Bevölkerung. In Teilen der Stadt konnte die öffentliche Ordnung nicht mehr aufrechterhalten werden. Die Polizei nahm knapp 3.800 Personen fest. Mehr als tausend Mal musste die Feuerwehr ausrücken, um Brände zu löschen, die Randalierer gelegt hatten. Und das – wohlgemerkt – nach einem Blackout, der nur lächerliche 25 Stunden dauerte. Man mag sich gar nicht ausmalen, wie es nach einer Woche ohne Elektrizität aussehen würde. Man mag nicht, aber man sollte, damit man vorbereitet ist.
Marodierende Horden
Die Lebensmittelmärkte werden innerhalb kürzester Zeit aufgebrochen und leergeräumt sein. Was den verzweifelten Menschen dann noch bleibt, sind die Wohnhäuser, in denen noch Lebensmittelvorräte vermutet werden. Aufgrund ihrer Herkunft aus Krisengebieten werden Teile unserer Neubürger in dieser Beziehung möglicherweise eine deutlich niedrigere Hemmschwelle haben, als die indigene Bevölkerung. Auch darf bei einigen der jungen Männer aus den Fluchtländern eine höhere Gewaltbereitschaft vermutet werden, als das bei den autochthonen Deutschen der Fall ist. Deshalb gilt es, nach außen jeden Eindruck zu vermeiden, dass in diesem Haus etwas zu holen ist. Ein Gebäude, in dem noch Licht brennt, sticht wie ein Leuchtturm aus dem Meer unbeleuchteter Häuser heraus. Deshalb ist Verdunkelung angesagt, wie in den Bombennächten des Zweiten Weltkriegs. Es versteht sich von selbst, dass Türen und Fenster fest verschlossen werden und man sich sehr gut überlegen sollte, ob man die Haustüre öffnet, wenn jemand klopft. Auf das Thema Selbstverteidigung soll hier nicht eingegangen werden. Da kann sich jeder Leser selbst seine Gedanken machen.
Gewissensentscheidungen
Der Verfasser weiß von einer „Prepper-Familie“, die sich bereits im Vorfeld Gedanken darüber gemacht hat, wer im Krisenfall mitversorgt wird und wer nicht. Das Ergebnis: Nur die Kernfamilie (Vater, Mutter, Kinder) erhält Wasser und Lebensmittel. Eltern, Schwiegereltern und Geschwister bleiben ausgeschlossen. Nachbarn sowieso.
In der Tat ist es keine schlechte Idee, schon vorher darüber nachzudenken, was Sie tun werden, wenn nahe Verwandte oder unmittelbare Nachbarn an Ihre Tür klopfen und um Wasser und Lebensmittel nachsuchen. Geben Sie diesem Ansinnen nach und dauert der Blackout länger, kann Sie Ihre Gutherzigkeit in große Schwierigkeiten bringen. Bleiben Sie hart und ist der Strom am nächsten Tag wieder da, haben Sie Feinde fürs Leben. Eine schwere Entscheidung.
Klüger ist es, schon vorher mit Nachbarn, mit denen Sie sich gut verstehen, Kontakt aufzunehmen und zu prüfen, ob man sich zusammentut und gemeinsam auf einen Blackout vorbereitet. Hier können Synergien entstehen, die allen zugute kommen. Und sollten Sie verlacht werden, dann fällt es Ihnen im Krisenfall wenigstens nicht mehr so schwer, „Nein“ zu sagen.
http://www.pi-news.net/2019/12/flaechendeckender-blac..
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Dosenbrot und besonders Pumpernickel halten Jahre, Pumpernickel sollte man sowieso im Haus haben.
Und noch zwei Lebensmittel halten fast ewig.. Honig.. und als Fett Gänseschmalz. Gänseschmalz hat neben den geschmacklichen Vorteil, den unermesslichen Vorteil, dass es praktisch nicht ranzig wird und viele Jahre aufgehoben werden kann. Und Fett ist in Notzeiten besonders wichtig.
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Salz. Unbedingt Salz.
Ein kostbares Gewürz, das auch ganz schnell knapp werden kann und dann bitter fehlt. Erst recht, wenn man fades Futter aus Dose und Alupack, notfalls auch kalt, kaut. Ist genauso wichtig wie Zucker.
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Ein Jahr in der Hölle
zerstörte Stadt
Ich komme aus Bosnien. Wie ihr vielleicht wisst, war es dort zwischen 1992 und 1995 die Hölle. Ein Jahr lang lebte und überlebte ich in einer Kleinstadt mit 6000 Einwohnern, in der es kein Wasser, keine Elektrizität, kein Benzin, keine medizinische Versorgung gab. Der Zivilschutz war nicht vorhanden, die zentralen Einrichtungen und Regeln außer Kraft gesetzt.
Unsere Stadt war von der feindlichen Armee abgeschnitten worden und ein ganzes Jahr lang verwandelte sich das Leben dort in einen Alptraum. Es gab auf unserer Seite keine Armee oder Polizei, wir hatten nur einige bewaffnete Gruppen, die ihr Heim und ihre Liebsten zu schützen versuchten.
Als alles anfing, waren einige von uns besser vorbereitet als andere. Aber die meisten der Nachbarsfamilien hatten nur ausreichend Nahrungsvorräte für einige Tage. Manche hatten Revolver, einige wenige hatten Kalaschnikovs oder Schrotflinten.
Nach einem oder zwei Monaten fingen die ersten Banden ihr Unwesen an. Sie hinterließen eine Spur der Zerstörung. Krankenhäuser verwandelten sich so beispielsweise eher zu Schlachthäusern. Es gab dort kein Sicherheitspersonal und mehr als 80 Prozent der Belegschaft waren nicht mehr da. Ich hatte Glück. Meine Familie war zu der Zeit recht groß (15 Personen in einem großen Haus, sechs Revolver und drei AK-47) und wir – zumindest die meisten von uns – haben überlebt.
Die Amerikaner haben alle 10 Tage Notrationen (MRE=Meals Ready to Eat) aus der Luft abgeworfen um den eingeschlossenen Städten zu helfen.
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Doch dies war nie genug. Einige wenige in der Stadt hatten einen Garten, aus dem sie sich zusätzlich versorgen konnten. Es dauerte drei Monate bis das erste Gerücht die Runde machte, dass Menschen in der Stadt verhungerten oder erfroren. Wir entfernten alle Türen in unserem Haus, rissen Fensterrahmen, Holzböden und Möbel aus verlassenen Häusern und verbrannten all das zusammen um unser Haus zu heizen. Viele (leider auch zwei aus meiner Familie) starben damals an Krankheiten, die sich meist durch verseuchtes Wasser verbreiteten. Wir tranken hauptsächlich Regenwasser und aßen Tauben oder sogar Ratten.
Geld wurde sehr bald wertlos. Tauschhandel war wieder angesagt. Für einen Topf Tushonka (eine Art Sülze mit Putenfleisch) konnte man eine Frau bekommen. Das hört sich sehr extrem an, ist aber wahr. Die meisten Frauen, die sich derart verkauften, waren verzweifelte Mütter.
Waffen und Munition, Kerzen, Feuerzeuge, Antibiotika, Benzin, Batterien und Essen. Wir haben um diese Sachen wie die Tiere gekämpft. In solchen Situationen ändert sich alles. Menschen werden zu Monstern. Es war abscheulich.
Stärke maß sich in Zahlen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ein alleinlebender Mensch ausgeraubt und getötet werden würde, auch wenn er bewaffnet war.
Heute sind meine Familie und ich gut vorbereitet. Ich bin gut bewaffnet. Ich habe jetzt Erfahrung.
Es macht keinen Unterschied, was passieren wird: Erdbeben, Tsunami, Außerirdische, Terroristen, wirtschaftlicher Zusammenbruch oder Aufstände. Was den Unterschied macht ist, dass etwas passieren wird.
Deshalb teile ich diese – meine – Erfahrung mit euch: Ihr könnt es nicht alleine schaffen. Bleibt nicht von eurer Familie getrennt, bereitet euch gemeinsam vor. Wählt verlässliche Freunde.
1. Wie man sich in einer Stadt sicher bewegt
Die Stadt war in einzelne Gemeinschaften aufgeteilt, die sich anhand der Straßen und Viertel gebildet hatten. Unsere Straße (15 bis 20 Häuser) hatte Patrouillen mit fünf bewaffneten Männern, die auf Banden und unsere Feinden achten sollten.
Jeglicher Handel fand auf der Straße statt. Ungefähr fünf Kilometer entfernt von uns gab es eine komplette Straße zum Handeln, alles sehr gut organisiert. Aber es war zu gefährlich, dort hinzugehen. Auf dem weg dorthin konnte man von Scharfschützen erwischt oder von Banden ausgeraubt werden. Ich habe mich da nur zweimal hingetraut, als ich bestimmte Medikamente brauchte, die nur schwer erhältlich waren.
Keiner benutzte mehr Autos in der Stadt. Die Straßen waren von Trümmern, Gerümpel und verlassenen Autos verstopft. Benzin war extrem teuer. Wenn man irgendwo hingehen musste, tat man das nachts. Und nie allein oder in zu großen (auffälligen) Gruppen. Immer nur 2-3 Personen, gut bewaffnet und schnell unterwegs. Immer in den Schatten bleiben, Straßen wurden nur durch Ruinen überquert, nie auf der offenen Straße.
Es gab viele Banden, die 10-15 Mann stark waren, einige umfassten gar 50 Mitglieder. Aber es gab auch viele “normale” Menschen wie Du und ich, Väter und Großväter, die raubten und töteten. Es gab keine guten und schlechten Menschen mehr. Die meisten waren irgendwo dazwischen und bereit für das Schlimmste.
2. Was war mit dem Wald? Deine Heimatstadt ist von Wäldern umsäumt, warum habt ihr Türen und Möbel verbrannt?
Es gab nicht so viele Wälder direkt in Stadtnähe. Unser Stadt war ursprünglich sehr schön: Restaurants, Kinos, Schulen und auch einen Flughafen gab es. Jeder Baum in der Stadt und im Stadtpark wurde in den ersten zwei Monaten gefällt, um ihn als Brennstoff zu nutzen.
Ohne Strom zum Kochen und Heizen mussten wir alles verbrennen, was brannte: Möbel, Türen, Fußböden. Das Holz brannte schnell. Wir hatten keine Vororte oder Bauernhöfe in den Außenbezirken. Dort befand sich der Feind. Die Stadt war von ihm umstellt. Selbst innerhalb der Stadt wußte man nie genau, wer der Feind war.
3. Welches Wissen war in dieser Phase hilfreich für dich?
Damit ihr euch die Situation etwas besser vorstellen könnt, solltet ihr wissen, dass es praktisch wie eine Rückkehr in die Steinzeit war. Ein Beispiel: Ich hatte eine Kartusche mit Campinggas. Dies nutzte ich aber nicht zum Heizen oder Kochen, wäre viel zu teuer gewesen. Ich habe mir stattdessen eine Art kleiner Düse gebastelt und damit dann Feuerzeuge durch die Kartusche aufgefüllt. Feuerzeuge waren kostbar. Wenn jemand ein leeres Feuerzeug brachte, füllte ich es auf und bekam dafür einen Topf mit Essen oder eine Kerze.
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Ich war Rettungssanitäter. Unter den damaligen Umständen war mein Wissen mein größter Schatz. Seid wissbegierig und ausgebildet. Unter diesen Bedingungen ist die Fähigkeit, Dinge zu reparieren wertvoller als Gold. Vorräte, Ausrüstung und Hilfsmittel werden zwangsläufig zur Neige gehen, aber eure Fähigkeiten werden euch immer erhalten bleiben und euch ernähren. Ich möchte sagen: Lernt, Sachen zu reparieren. Ob es Schuhe oder Menschen sind…Mein Nachbar wusste zum Beispiel, wie man Petroleum für Lampen herstellt. Er musste nie hungern.
4. Wenn Du drei Monate hättest, um dich vorzubereiten, was würdest du tun?
Drei Monate? Aus dem Land verschwinden? (nur ein Scherz)
Heute weiß ich, dass alles sehr schnell zusammenbrechen kann. Ich habe meinen Vorrat an Nahrung, Hygieneartikeln und Batterien, der mich sechs Monate über die Runden bringen kann.
Ich lebe in einer sehr sicheren Wohnung und besitze ein Haus mit einem Unterschlupf in einem Dorf 5 km entfernt. Auch dort habe ich einen Vorrat für sechs Monate deponiert. Das Dorf ist sehr klein und die meisten Leute dort sind gut vorbereitet. Sie haben die Lektionen aus dem Bosnienkrieg gelernt.
Ich besitze vier Schusswaffen mit je 2000 Schuss Munition.
Ich besitze einen Garten und habe mir das Gärtnern beigebracht. Außerdem habe ich einen guten Instinkt. Ihr wisst schon: wenn alle um mich rum mir erzählen, dass alles in Ordnung sei, aber ich dennoch weiß, dass alles zusammenbrechen wird.
Ich habe die innere Stärke, zu tun, was zu tun ist, um mich und meine Familie zu schützen. Wenn alles zusammenbricht, muss man bereit sein “schlechte” Dinge zu tun um die Kinder am Leben zu halten und die Familie zu schützen.
Alleine überleben ist praktisch unmöglich. Das denke ich zumindet. Selbst wenn man vorbereitet und bewaffnet ist: wenn man allein ist, wird man sterben. Das habe ich mehrere Male mitansehen müssen. Familien und Gruppen, gut vorbereitet und mit Wissen und Fähigkeiten in unterschiedlichen Bereichen sind da viel besser.
5. Was sollte man bevorraten, um vorbereitet zu sein?
Das hängt davon ab, welchen Plan man im Kopf hat. Will man sich mit Diebstahl über die Runden retten, braucht man lediglich Waffen und Munition. Viel Munition!
Wenn nicht, braucht man viel Nahrung, Hygieneartikel, Batterien, Akkus und kleine Tauschartikel wie Feuerzeuge, Messer, Feuersteine oder Seife. Und Alkohol: der billigste Whiskey kann zu einem sehr guten Tauschmittel werden.
Viele Leute starben aufgrund mangelnder Hygiene. Man braucht einfache Dinge in großen Mengen. Zum Beispiel Müllsäcke, viele davon. Und Toilettenpapier oder Einweggeschirr. Man wird viel davon brauchen. Ich weiß das, weil wir all das nicht hatten.
Für mich ist der Vorrat an Hygieneartikeln vielleicht noch wichtiger als Nahrungsvorräte. Du kannst eine Taube schießen. Du kannst essbare Pflanzen finden. Aber Du kannst kein Desinfektionsmittel fangen oder schießen.
Desinfektionsmittel, Waschmittel, Bleiche, Seifen, medizinische Einweghandschuhe und -masken.
Erste Hilfe Fertigkeiten, Auswaschen von Wunden, Behandlung von Verbrennungen. Vielleicht findet man einen Arzt, aber wird nicht in der Lage sein ihn auch zu bezahlen. Man sollte wissen, wie man mit Antibiotika umgeht – es ist gut, einen Vorrat davon zu haben.
Ich mag keine Kalaschnikovs, aber jeder hier hat eine – also ich auch.
Ihr braucht kleine, unscheinbare Sachen. Zum Beispiel ist es gut einen Generator zu haben, aber 1000 BIC-Feuerzeuge sind besser. Ein Generator wird Aufmerksamkeit erzeugen, wenn es Ärger gibt, aber 1000 Einwegfeuerzeuge sind kompakt, günstig und können immer gut gehandelt werden.
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Wir haben meistens Regenwasser in vier großen Fässern gesammelt und es dann abgekocht. Es gab zwar einen kleinen Fluss in der Nähe, aber das Wasser darin wurde sehr schnell sehr schmutzig. Es ist auch wichtig, genügend Behälter für Trinkwasser zu haben: Fässer und Eimer.
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6. Waren Gold und Silber hilfreich?
Ja. Ich persönlich habe das ganze Gold, was ich im Haus fand, für Munition eingetauscht.
Manchmal gelangten wir an Geld, Dollar oder Deutsche Mark. Wir haben uns ein paar Sachen damit gekauft aber das kam selten vor und die Preise waren astronomisch hoch. Für eine Dose Bohnen mussten wir 30 bis 40 Dollar zahlen. Unsere Landeswährung war sehr schnell wertlos. Nur durch Tauschhandel gelangten wir an die Dinge, die uns beim Überleben halfen.
7. War Salz teuer?
Ja, aber Kaffee und Zigaretten waren noch teurer. Ich hatte viel Alkohol und konnte diesen problemlos tauschen. Der Alkoholverbrauch war damals 10 Mal höher als in Friedenszeiten.
Heute ist es vielleicht sinnvoller, einen Vorrat an Zigaretten, Feuerzeugen und Batterien zum Tauschen anzulegen. Weniger Platzverbrauch.
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Damals war ich noch kein “Survivalist”. Wir hatten keine Vorbereitungszeit – nur einige Tage, bevor alles den Bach runter ging. Politiker wiederholten ständig im Fernsehen die gleichen Durchhalteparolen und das alles nach Plan laufe. Es gäbe keinen Grund zur Sorge. Als uns der Himmel auf den Kopf fiel, nahmen wir was wir konnten.
8. War es schwierig, Schusswaffen zu kaufen? Was hast Du gegen Waffen und Munition eingetauscht?
Nach dem Krieg gab es Waffen in jedem Haus. Die Polizei hatte am Anfang des Krieges viele Waffen beschlagnahmt. Die meisten hatten wir aber versteckt. Jetzt habe ich eine Waffenbesitzkarte und habe ganz offiziell eine Waffe. Dem Gesetz nach nennt man das eine “temporäre Sammlung”. Bei unruhen wird die Regierung alle registrierten Waffen konfiszieren. Dessen sollte man sich immer bewusst sein.
Viele Leute haben eine offizielle, registrierte Waffe – aber auch noch illegale Waffen für den Fall, dass die registrierte beschlagnahmt wird. Wenn man geug Tauschgüter hat, kann man sich in einer Krisensituation damit eventuell eine Waffe beschaffen. Aber erinnern wir uns: die ersten Tage sind die schwierigsten und eventuell ist die Zeit dann zu knapp um eine Waffen zu finden, mit der man seine Familie beschützen kann. In Zeiten von Chaos und Panik ohne Waffe dazustehen ist jedenfalls keine gute Idee.
In meinem Fall gab es einen Mann der eine Autobatterie für sein Funkgerät suchte. Er hatte zwei Schrotflinten. Ich hatte eine Autobatterie und tauschte sie gegen die beiden Flinten. Manchmal habe ich Munition gegen Essen eingetauscht und einige Wochen später Essen gegen Munition. Den Tausch habe ich nie zuhause gemacht und nie in großen Mengen.
Nur wenige Leute wussten, was und wieviel davon ich in meinem Haus hatte.
Das Wichtigste ist, immer so viele Dinge davon im Haus zu haben, wie es der Platz und der Geldbeutel zulassen. Irgendwann werdet ihr sehen, was mehr wert ist.
Korrektur: Ich würde Waffen und Munition als das Wertvollste einschätzen. Danach eventuell Gasmasken und -filter.
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9. Was ist mit der Sicherheit?
Unsere Verteidigung war sehr primitiv. Nochmal, wir waren nicht vorbereitet und mussten das nutzen, was wir hatten. Nach den Bombardierungen waren die Fenster zertrümmert und die Dächer waren in einem furchtbaren Zustand. Wir verbarrikadierten die Fenster mit Sandsäcken oder großen Steinen.
Ich versperrte das Einfahrtstor im Zaun unseres Grundtücks mit Trümmern und Müll und benutzte fortan eine Leiter, um über die Mauer zu kommen. Wenn ich nach Hause kam, machte ich auf mich aufmerksam und dann reichte mir jemand aus der Familie von drinnen die Leiter. Wir hatten eine Typ in unserer Straße, der sich in seinem Haus komplett verbarrikadiert hatte. Er trieb ein Loch in die Wand und baute sich einen Durchgang zu den Ruinen des Nachbarhauses – eine Art geheimer Eingang.
Auch wenn es merkwürdig erscheint: die am besten geschützten Häuser waren die ersten, die geplündert und zerstört wurden. In meinem Viertel gab es wunderschöne Häuser mit Mauern, Wachhunden, Alarmanlagen und vergitterten Fenstern. Die Leute haben sie zuerst angegriffen. Einige Familien konnte in ihren Häusern durchhalten, andere nicht. Es hing alles davon ab, wieviele Schusswaffen in wievielen Händen für die Verteidigung im Haus waren.
Ich denke, dass Verteidigung sehr wichtig ist, aber unauffällig umgesetzt sein muss. Wenn man in der Stadt lebt und Unruhen losbrechen, braucht man einen einfachen, unauffälligen Ort mit vielen Waffen und Munition.
Wieviel Munition? So viel wie möglich.
Macht euer Haus so unattraktiv wie möglich.
Mittlerweile habe ich in meiner Wohnung eine Stahltür eingebaut. Die ist aber nur für die erste Welle des Chaos. Wenn diese abgeebbt ist, werde ich die Stadt verlassen und mich einer größeren Gruppe von Leuten anschließen – meinen Freunden und meiner Familie.
Wir haben so einiges währen des Krieges durchmachen müssen. Ich will hier nicht zu sehr ins Detail gehen. Ich kann aber sagen, dass wir immer überlegen Feuerkraft und eine Ziegelmauer auf unserer Seite hatten.
Wir haben auch permanent die Straßen überwacht. Eine gute Organisation ist oberstes Gebot, wenn Angriffe von Banden an der Tagesordnung sind.
Die ganze Zeit über waren in der stadt Schießereien zu hören.
Unser Grundstück wurde mit einfachsten Mitteln verteidigt. Alle Ein- und Ausgänge waren verbarrikadiert und hatten kleine Seh- und Feuerschlitze. Im Haus waren zu jeder Zeit immer mindestens 5 Familienmitglieder kampfbereit und eine weitere Person überwachte die Straße – versteckt in einem kleinen Unterstand (Bunker).
Tagsüber verließ keiner von uns das Haus. Das stetige Feuer der Heckenschützen war zu gefährlich.
Zuerst sterben die Schwachen, dann kämpft der Rest.
Tagsüber waren die Straßen mehr oder weniger menschenleer wegen der Heckenschützen. Verteidigung war immer auf den Kampf auf Kurzdistanz ausgerichtet. Viele starben, wenn sie rausgingen. Zum Beispiel um draußen Informationen zu sammeln. Es gab kein Radio und auch kein Fernsehen mehr – nur Gerüchte und nichts anderes.
Es gab keine organisierte Armee mehr, jeder kämpfte für sich. Wir hatten keine Wahl. Jeder war bewaffnet und bereit, sich zu verteidigen.
Man sollte keine hochwertigen Sachen tragen, wenn man in der Stadt unterwegs ist. Jemand wird dich umbringen und sie dir wegnehmen. Selbst eine “hübsche” Langwaffe würde ich nicht mehr offen tragen, erregt viel zu viel Aufmerksamkeit.
Lasst mich euch eins sagen: Wenn das Chaos morgen losbricht, werde ich mich ganz klein machen. Ich werde aussehen wie jedermann: verzweifelt, ängstlich. Vielleicht werde ich sogar ein wenig weinen und schreien.
Gut aussehende Kleidung ist vollkommen ausgeschlossen. Ich werde nicht in meinem brandneuen taktischen Outfit rausgehen und rufen: “Hier bin ich. Ihr Schurken seid dem Untergang geweiht!” Nein – ich werde schön drinnen bleiben: gut bewaffnet, gut vorbereitet, werde warten und meine Möglichkeiten abschätzen – zusammen mit meinem besten Freund oder meinem Bruder.
Die beste Verteidigung und die besten Waffen können bedeutungslos werden – wenn Leute denken, dass bei dir was zu holen ist, werden sie es sich holen. Es ist nur eine Frage der Zeit und der Menge der Waffen.
10. Wie war das mit Toiletten damals?
Wir nutzten Schaufeln und einen Graben in der Nähe des Hauses. Das kommt euch unsauber vor? Das war es! Wir haben mit Regenwasser oder im Fluss gewaschen, aber am Fluss war es meistens zu gefährlich. Wir hatten kein Toilettenpapier.Hätten wir welches gehabt, hätte ich es gegen andere Dinge eingetauscht. Es war ein schmutziges Geschäft.
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Ein guter Rat: erstens braucht ihr Waffen und Munition und zweitens alles andere. Buchstäblich alles andere! Es hängt nur davon ab, wieviel Platz und Geld man hat.
Wenn man etwas vergisst, wird es immer jemanden zum Tauschen und Handeln geben. Ohne Waffen und Muniton wird man allerdings nicht zum Tauschen kommen.
Ich denke nicht, dass große Familien zu viele Münder zum Füttern sind. Große Familien bedeuten mehr Waffen und Stärke. Auf einer solchen Basis kann sich jeder auf eigene Faust vorbereiten.
11. Wie haben die Leute die Verletzten und Kranken behandelt?
Die meisten Verletzungen waren Schussverletzungen. Ohne einen Spezialisten und ohne das entsprechende Equipment hatte ein Verwundeter eine 30%ige Überlebenschance, wenn er irgendwo einen Arzt fand.
Das war kein Film. Die Leute starben! Viele Menschen starben auch an Infektionen durch oberflächliche Verletzungen. Ich hatte immer drei bis vier Antibiotika-Rationen, ausschließlich für unsere Familie natürlich.
Dummerweise starben die Leute ziemlich häufig. Ein einfacher Durchfall bringt dich in wenigen Tagen um, wenn keine Medikamente und kaum Wasser zur Verfügung stehen.
Es gab viele Hautkrankheiten und Lebensmittelvergiftungen…das war nicht außergewöhnlich.
Viele nutzten zur Behandlung reinen Alkohol und einige Pflanzen und Kräuter aus der Umgebung – kurzzeitig ausreichend aber leider nutzlos auf lange Sicht. Hygiene ist äußerst wichtig, genauso wie soviele Medikamente wie möglich zu (speziell Antiobiotika) haben.
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