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Ungelesener BeitragVerfasst: Mo 10. Okt 2022, 12:22 
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Stalingrad - Die letzte deutsche Offensive - Nov. 42 Unternehmen Hubertus -

Nachdem die 6. Armee und die 4. Panzerarmee 9/10tel der Großstadt Stalingrad an der Wolga eingenommen hatte,
die kleinen Brückenköpfe im Industriegebiet von der Roten Armee aber verbissen verteidigt wurden,
kam vom OKH der Befehl, zur endgültigen Einnahme acht Pionierbataillone einzusetzen.

Dann, vom 9 bis 12. November, fand unter der Verantwortung des Befehlshabers des 51. Armeekorps,
General der Artillerie, Walther Kurt von Seydlitz-Kurzbach, das Unternehmen "Hubertus" statt.

Allerdings endete diese letzte deutsche Offensive in Stalingrad in einem Fiasko,
das besonders auch unter den Spezialisten der Pioniertruppe horrende Verluste mit sich brachte.
Am 23. November schloss sich dann um die 6. Armee und die verbündeten Divisionen endgültig der Kessel.
Das Schicksal der 6. Armee unter dem Generalobersten Friedrich Paulus war damit besiegelt,
bis zu 100.000 Soldaten gerieten in Gefangenschaft,
von denen nicht einmal 6000 wieder in die Heimat zurückkamen.

phpBB [video]


Habe noch keine bessere Aufarbeitung mit Bildern und Karten gesehen.
Hitler hat angeblich seinen Teil zur Niederlage beigetragen,
weil er in München das Bärenfell schon verteilt hat, obwohl der Bär noch nicht tot war.
Er hat den Russen ohne Not den Deutschen Plan verraten,
so dass sie ihre Armeen umgruppiert und an den Flanken angegriffen haben lt. russischen Befehlshaber.

Stalingrad ist das Deutsche Trauma schlechthin und auch schon öfters Thema hier gewesen,
deshalb will ich euch die detaillierte Arbeit nicht vorenthalten.
Die Welt wäre einen andere, hätte Deutschland nicht so viele militärische Fehler in Russland begangen.
Hätte es aber was genützt?
Wohl kaum, denn dann wären die Atombomben nicht in Japan, sondern auf Deutschland
(aus dem Gedächtnis - ich glaube Osnabrück war ein Ziel) gelandet.


Die Jahrgänge 1916 bis 1922 wurden wohl fast augelöscht

Uns wird ja von den statistischen Ämtern eine stetig steigende Lebenserwartung zugedichtet.
Das gelingt tatsächlich, indem man die Todesfälle, die vorher "passieren" einfach rausrechnet.

Die Jahrgänge, die im Krieg verbluteten oder in der Gefangenschaft bei den Siegern zu Tode verhungert wurden,
haben zumindest auf männlicher Seite manch einen Jahrgang bereits 1950 auf fast Null reduziert.

Einen Einfluss auf die Lebenserwartung hatte das genausowenig wie die offiziell
festgestellten Konjunkturerwartungen (mit ihren beständigen Aufschwüngen, die irgendwie nirgends ankommen)
je Einfluss auf die Realität gehabt hatten.

2 Ergänzungen vom Revoluzzer:

a) Der deutsche Angriffsplan auf Russland war laut v. Manstein, dem ich zustimme, von vorneherein untauglich.
Hitler und das Oberkommando der Wehrmacht waren sich nicht einig, was Ziel des ersten Angriffs werden sollte:
Angriff auf Moskau (Wehrmacht) oder zwei Angriffe auf die Wirtschafträume Leningrad
und Ukraine / Donezk, Ölfelder im Kaukasus (Hitler).

Im Ergebnis wurden es drei Angriffe, die alle drei ihre Ziele nicht erreichten.
Anstelle die Feuerkraft auf ein Ziel, einen Plan zu konzentrieren, hat man sich verzettelt.
Der Gegensatz zum erfolgreichen Frankreichfeldzug ist schlagend.
Man hat gegen Russland angesetzt wie gegen Polen, dabei aber übersehen, dass das nur geht,
wenn man massiv überlegen ist (plus weitere Vorteile bzgl. Polen).

b) Der diffuse Gesamtplan führte wohl dazu, dass nach anfänglichen Elan und Zielorientierung
im Sommer / Herbst 41 ganze Divisionen falsch eingesetzt oder
sinnlos durch die Gegend befohlen wurden, mal Richtung Leningrad,
mal mit Panzer- / motorisierten Divisionen Richtung Moskau in die Sümpfe...

Stalingrad wird überschätzt.
Deutschland hat den Sieg 1941 durch eigene Führungs- und Planungsunfähigkeit verloren:
Die Angriffsmacht war zersplittert, die Rote Armee konnte sich immer wieder geordnet zurückziehen,
schließlich haben alle drei Angriffsrichtungen ihren Kulminationspunkt erreicht -
ohne strategisch etwas Entscheidendes erreicht zu haben.

Ich finde diese Aussage deshalb wichtig, weil in ihr die zentrale Parallele zu heute liegt:
Deutschland versagt in der Strategie.
Über die Sinnhaftigkeit des Zieles mag man streiten, ich persönlich lehne sie ab,
(damals UdSSR besiegen, heute Imperium EU mit D als Zentralmacht -
also die Parallele "Weltmacht" in der Zielstellung, übrigens auch die Grünen
wollen Moralweltsupermacht sein),
aber die Strategie dahin geht niemals auf,
führt nur zur Selbstzerstörung.

Insofern ist die Sprengung von NordStream durch unseren "Verbündeten" (USA)
und EU-"Partner" (Polen, Dänemark, Schweden) vielleicht das Analogon zu Stalingrad.
Das Projekt "Imperium EU mit Zentralmacht D" ist gestorben, wird niemals Realität.

Nach Zerschlagung der russischen Verbände in den ersten 6 Wochen hätte man sich
auf die Grenze der SU von 1939 zurückziehen können, um gleichzeitig Freiheitsbewegungen
in den baltischen Staaten und der Ukraine massiv zu unterstützen.
Aber der Untermensch im Osten sollte ja geknechtet und ausgerottet werden ...

Weil man Napoleons bittere Erkenntnis, daß Raum militärisch eine eigene Qualität hat,
so in den Wind schlug, kam es so, wie es kommen musste.

Der strategisch-militärischen Inkompetenz entsprach die strategisch-politisch-moralische Inkompetenz -
Parallele zu heute ist offensichtlich

_________________
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Und sollte ich vergessen haben, jemanden zu beschimpfen, dann bitte ich um Verzeihung!
Johannes Brahms


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