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Ungelesener BeitragVerfasst: Sa 30. Dez 2023, 17:42 
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Der Gazakrieg und die ekelhafte Doppelmoral des Spiegel
Die Spiegel-Redaktion zeigt mit Artikeln vom 30. Dezember über den Gazakrieg einmal mehr ihre ekelerregende Doppelmoral auf.
Auch, wenn es weh tut, sollte man sich das genau anschauen.
Dateianhang:
spiegel.jpg


von Anti-Spiegel
30. Dezember 2023 16:24 Uhr

Ich habe mehrmals darauf hingewiesen, dass das, was die deutschen „Qualitätsmedien“ beim Gazakrieg als „Berichterstattung“ bezeichnen, nichts weiter als ekelerregende Doppelmoral ist. In der Ukraine bezeichnen sie sogar fehlgeleitete ukrainische Raketen, die zivile Ziele treffen, als russische Kriegsverbrechen, während sie den Völkermord, den Israel in Gaza begeht, nicht kritisieren. Ich will das jetzt nicht alles wiederholen, Sie können es in meinen Artikeln (hier und hier) nachlesen.

Jetzt will ich zeigen, wie widersprüchlich der Spiegel in zwei am gleichen Tag erschienen Artikeln berichtet. Dabei gehe ich chronologisch vor, denn am 30. Dezember erschien am frühen morgen beim Spiegel ein Artikel mit der Überschrift „Krieg in Gaza – Es wird weiter gestorben – auch wenn das Schießen aufhört“, aus dem ich ausführlich zitieren werde. Anschließend schauen wir uns einen kurzen Artikel mit der Überschrift „Krieg gegen die Hamas in Gaza – Südafrika verklagt Israel vor Uno-Gericht wegen »Völkermord«“ an, den der Spiegel am gleichen Tag nur wenige Stunden später veröffentlicht hat.
Der Völkermord in Gaza

Ich habe bereits mehrmals darauf hingewiesen, dass deutsche Medien Israel niemals ernsthaft kritisieren. Ich werde nun Zitate aus dem erstgenannten Spiegel-Artikel zeigen, an denen man sehen kann, dass Israel in Gaza einen Völkermord betreibt. Im ersten Zitat aus dem Spiegel-Artikel geht es um humanitäre Hilfe, die die UNO-Organisation UNRWA den Menschen zu leisten versucht:

„»Aber selbst 100 Lastwagen am Tag sind nicht das, was wir am dringendsten benötigen«, sagt UNRWA-Chef White: »Wir brauchen eine Waffenruhe!« Denn wie sonst solle man Nahrungsmittel, Trinkwasser, Medikamente, Treibstoff im Gazastreifen verteilen, wenn die Fahrer von Hilfskonvois dort unter Beschuss gerieten, Israels Luftwaffe in Gaza weiter bombardiere? »Zumal wenn sämtliche Telefonnetze, die noch nicht zerstört sind, immer wieder gekappt werden, wir unsere Fahrer nicht erreichen, warnen können?«“

Über die Lage in von der israelischen Armee als „sicher“ bezeichneten Gebieten, in die Menschen sich in Sicherheit bringen sollen, schreibt der Spiegel:

„Am Tag, als die Beratungen im New Yorker Uno-Hauptquartier zur Resolution des Sicherheitsrats führten, dem 22. Dezember, befahl Israels Armeeführung weiteren 150.000 Menschen im mittleren Abschnitt Gazas die sofortige Flucht – nach Deir al-Balah in der Nähe. Dies sei ein »sicherer Ort«. Doch ab demselben Abend, als in New York abgestimmt wurde, wurde dort über Stunden bombardiert. »Es gab 70 Tote in einem einzigen mehrstöckigen Wohnhaus an Heiligabend, viele waren gerade erst dorthin geflohen«, sagt White: »Die israelische Armee schickt Menschen in Gebiete, die andauernden Luftangriffen ausgesetzt sind. Die Leute können nirgends hin. Aber es sind Menschen, keine Schachfiguren.«“

An anderer Stelle schreibt der Spiegel in dem Artikel:

„White hält fest: Über jeder Schule, jedem Lagerhaus, jedem Komplex von UNRWA wehe die Uno-Flagge. Die Gebäude seien weiß gestrichen, blau markiert. »Israel hat sämtliche Koordinaten«, sagt er, und trotzdem seien bei 180 direkten Angriffen oder Einschlägen in der Umgebung 300 Menschen umgekommen, die in UNRWA-Einrichtungen Schutz gesucht hätten. Ebenso wie mehr als 130 UNRWA-Angestellte, von denen viele mit ihren Familien zu Hause gewesen seien, als sie bombardiert wurden.“

Über die israelische Hungerblockade, die hunderttausende Menschen in Gaza töten wird, schreibt der Spiegel:

„Schon am 9. Oktober verkündete Israels Verteidigungsminister die vollständige Belagerung Gazas: keine Nahrungsmittel, kein Strom, kein Treibstoff kämen mehr hinein. Hilfslieferungen über Ägypten deckten anfangs etwa fünf Prozent, im Dezember knapp 20 Prozent des Bedarfs. Treibstoff kam bis zum 15. November überhaupt nicht durch.
Mittlerweile können die mehr als 50.000 Verletzten in den letzten neun rudimentär funktionierenden von einst 36 Krankenhäusern kaum noch versorgt werden. Die Menschen würden nicht nur am medizinischen Mangel sterben, warnte vor Kurzem der Nothilfekoordinator der Weltgesundheitsorganisation WHO , Sean Casey: »Sie verhungern und verdursten.« 93 Prozent der Menschen in Gaza litten nach der letzten WHO-Erhebung unter Hunger.“

Dass die israelischen Maßnahmen tausende Kinder töten, berichtet der Spiegel in sehr nüchternen Formulierungen, indem er den Sprecher des Kinderhilfswerks Unicef zitiert:

„»Jetzt sind wir an dem Punkt angelangt, an dem Kinder gleichermaßen absolut tödlichen Angriffen aus der Luft wie durch Krankheiten am Boden ausgesetzt sind. Die Mangelernährung wird fatal, der Zugang zu sauberem Trinkwasser liegt bei fünf Prozent von dem, was er sein sollte, auf 700 Menschen kommt eine Toilette. Kombiniert man all diese Elemente mit dem Regen, werden wir Krankheitsausbrüche erleben, die Kinder im selben Ausmaß töten wie die wahllosen Angriffe. Wir stehen vor einem perfect storm der Krankheiten, selbst wenn die Luftangriffe aufhören würden.« Was nicht der Fall sei.“

Auch, dass inzwischen über 80 Prozent der Menschen in Gaza zu Flüchtlingen geworden sind, die außerdem von der israelischen Armee bombardiert werden, berichtet der Spiegel emotionslos:

„1,9 Millionen der 2,3 Millionen Menschen sind seit dem 7. Oktober vertrieben worden, oft mehrfach. Rafah, die südlichste Stadt Gazas, hatte vor dem Krieg 280.000 Einwohner, »jetzt drängen sich hier über eine Million Menschen«, warnt UNRWA-Chef White, »und es kommen immer mehr. Auf immer kleinerem Raum werden immer mehr Menschen zusammengetrieben, während auch diese Stadt fortwährend weiter bombardiert wird. Aber nichts in Rafah reicht aus für so viele, nicht die Wasserversorgung, nicht die Kanalisation, nicht einmal der Platz, um Zelte aufzustellen. Daran ändert auch kein Anstieg der Hilfslieferungen etwas.«“

Die Lage der Menschen in Gaza ist schlimmer als beim Kampf gegen den IS, wie der Spiegel ebenfalls nicht selbst mitteilt, sondern als Zitat veröffentlicht:

„White sagt, er kenne andere Situationen, in denen Zivilisten zwischen den Fronten eines Krieges gefangen gewesen seien, habe im syrischen Rakka die Kämpfe zur Befreiung vom »Islamischen Staat« erlebt: »Aber hier in Gaza hätten wir die ganze Zeit mühelos Tausende Lastwagen über die Grenze bringen können. Deshalb komme ich zur Folgerung, dass Israel absichtlich Nahrung und Wasser als Waffen in diesem Krieg einsetzt«, also: deren Vorenthalten.“

Keinerlei Kritik an Israel im Spiegel

Fassen wir das einmal zusammen: Laut Spiegel werden Fahrer von humanitären Hilfskonvois von der israelischen Armee beschossen; laut Spiegel gibt es Dutzende Tote täglich bei israelischen Bombenangriffen auf offensichtlich zivile Ziele; laut Spiegel greift Israel gekennzeichnete Schulen, UNO-Flüchtlingslager und UNO-Lager für humanitäre Hilfe an; laut Spiegel hat Israel eine vollständige Blockade über Gaza verhängt, die dazu führt, dass die Menschen massenhaft verhungern, verdursten und an Medikamentenmangel und Seuchen sterben; laut vom Spiegel zitierten Aussagen setzt Israel „Nahrung und Wasser absichtlich als Waffe ein“.

Sind das keine Kriegsverbrechen? Ist die Tatsache, dass Israel den Tod von offenbar hunderttausenden von Menschen durch Bomben und Hungerblockade bewusst herbeiführt, etwa kein Verbrechen gegen die Menschlichkeit? Wenn, wie man früher im Spiegel lesen konnte, mindestens 500.000 der etwas über zwei Millionen Menschen aus Gaza akut vom durch die israelische Blockade verursachten Hungertod bedroht sind, ist das etwa kein Völkermord?

Aber trotzdem bezeichnet der Spiegel das, was die israelische Regierung und Armee tun, nicht als Kriegsverbrechen oder gar Völkermord. Das steht im krassen Gegensatz zur Berichterstattung des Spiegel über die Vorgänge in der Ukraine, wo in fast zwei Jahren Kampfhandlungen weniger als halb so viele Menschen gestorben sind, wie in Gaza in nicht einmal drei Monaten. Dass Russland manchmal die ukrainische Stromversorgung bombardiert, die laut Völkerrecht ein militärisches Ziel ist, weil sie nun einmal auch der ukrainischen Armee dient, bezeichnet der Spiegel als Kriegsverbrechen, während der Spiegel die wahllose Bombardierung von Zivilisten, humanitären Hilfskonvois, Flüchtlingslagern, UNO-Einrichtungen und die Abschaltung von Strom und Wasser durch Israel nicht als Kriegsverbrechen bezeichnet.

In dem oben genannten Artikel mit der Überschrift „Krieg gegen die Hamas in Gaza – Südafrika verklagt Israel vor Uno-Gericht wegen »Völkermord«“ setzt der Spiegel das Wort „Völkermord“ sogar in Anführungszeichen, um deutlich zu machen, dass er sich von dieser Bezeichnung distanziert. Das tut der Spiegel auch in dem Artikel selbst, obwohl der Spiegel nur Stunden vorher in einem anderen Artikel beschrieben hat, was in Gaza vor sich geht.
Der Spiegel als Sprachrohr der israelischen Propaganda

Darauf geht der Spiegel in seinem zweiten Artikel aber nicht ein, stattdessen zitiert er die israelische Seite unkommentiert wie folgt:

„Israel wies die Klageankündigung Südafrikas umgehend und entschieden zurück. »Die Klage Südafrikas entbehrt sowohl der faktischen als auch der juristischen Grundlage«, schrieb ein Sprecher des israelischen Außenministeriums auf X, vormals Twitter, am Freitagabend. »Südafrika arbeitet mit einer Terrororganisation (Hamas) zusammen, die zur Zerstörung des Staates Israel aufruft.« Für das Leid der Palästinenser im Gazastreifen sei allein und ausschließlich die Hamas verantwortlich. Bei der militärischen Bekämpfung der Hamas tue Israel alles, um den Schaden für die Zivilbevölkerung so gering wie möglich zu halten.“

Aufgrund anderer Spiegel-Artikel ist die Behauptung, „Israel tue alles, um den Schaden für die Zivilbevölkerung so gering wie möglich zu halten“, reiner Hohn. Warum ist der Spiegel noch nie auf die Idee gekommen, die ukrainischen Vorwürfe gegen Russland in Anführungsstriche zu setzen und die russischen Gegendarstellungen so unkommentiert zu zitieren?

Das zeigt einmal mehr, dass das, was der Spiegel macht, mit Journalismus oder Berichterstattung nichts zu tun hat. Seine Artikel sind nicht neutral, objektiv und kritisch, sie haben nur einen Sinn: Die von der Spiegel-Redaktion gewollte transatlantische Linie zu propagieren. Der Spiegel betreibt per Definition Propaganda, weshalb es wirklich verwundert, dass es immer noch so viele Menschen gibt, die Geld dafür bezahlen, sich offensichtlicher Propaganda auszusetzen.


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„Verunglimpfungen sind für den, der sie ausspricht, schimpflicher als für den, dem sie gelten“. :jahaaa
(Plutarch von Chäronea)


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