Der Templerorden
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Das Ordenssiegel der Templer
Im Jahre 1117 beschloss ein Kreis von insgesamt neun Rittern, unter ihnen die tonangebenden Hugo de Payens und Geoffroy de Saint-Omer, eine Gemeinschaft zum Schutze der christlichen Pilger in Palästina zu bilden. Wenig später durften sie ihr Quartier auf das Gelände des ehemaligen Jerusalemer Tempels verlegen, wodurch sie fortan als Tempelritter bekannt waren. In den Ruinen dieses Tempels machten sie bald einen erstaunlichen Fund alter hebräischer Schriften, die Etienne Harding zugeleitet wurden. Der Inhalt war schockierend für die Ritter: Es handelte sich um Bruchstücke der Schriften einiger Spione, die im Auftrage des Synedrium von Jerusalem über „den verfluchten Hurensohn Jesus“ und seine „Lästerung gegen den Gott Israels“ Meldung erstatteten. Die Templer mussten voller Entsetzen erkennen, dass die offiziellen Lehren der Kirche nicht stimmen konnten. Jahwe war nicht Gott und Vater Christi, sondern wurde von ihm als Satan entblößt. Die Ritterschar behielt das Geheimnis für sich und 1128 fand unter Schirmherrschaft des Bernhard von Clairvaux die formale Gründung des Ordens statt. Die Suche nach der Wahrheit ging weiter. Bei einem Vorstoß gegen Damaskus fielen den Templern Briefe von Ali Ibn Abu Thalib in die Hände, die von einer Verfälschung sowohl des Korans als auch der Evangelien Christi sprachen. Aus den Kreisen der Katharer gelangten die Ritter sodann an Fragmente des Ur-Johannes-Evangeliums. Von diesen Erkenntnissen geleitet wandelten die Templer ihr schlichtes Kreuz in das rote Dornenkreuz – das Wahrzeichen der Marcioniter.
Betender Tempelritter
Die Ritter Roderich und Emmerant begaben sich bald auf die Spuren Marcions um weitere Beweise zu erlangen. Im März des Jahres 1235 führte sie ihre Suche auf das Gebiet des ehemaligen Karthagos. Nach einem Unterschlupf Ausschau haltend entdeckten sie eine riesige Grotte, in der sie ihr Lager aufschlugen. Dort bemerkten sie eine schimmernde und leuchtende weibliche Gestalt, die sich ihnen als Großengel Istara, Botin Gottes, zu erkennen gab. Wie Gott seinen lichtesten Engel Istara bereits zu den Babyloniern und Karthagern gesandt hatte, so erhielten nun auch die Templer eine Offenbarung und einen Auftrag: Die Schaffung eines neuen Lichtreiches auf Erden, im deutschsprachigen Raum mit zwei Hauptstädten. Wien im Süden und eine zweite im Norden, die erst noch gegründet werden sollte. Neben diesen Informationen zeigte der Großengel den Rittern auch, wo sie die alten Schriften der Karthager und Marcioniter samt ihren von Marcion angefertigten Übersetzungen finden konnten. Die Templer suchten den Platz, an dem der neue Ort laut Istara entstehen sollte, auf und gründeten ihren verborgenen Tempelhof – das spätere Berlin. Dort erschien ihnen Istara im Jahre 1238 nochmals und überbrachte weitere Anweisungen.
Das Wissen des Templerordens wurde durch Handel mit dem Assassinenführer Hasan Ibn Sabbah noch um babylonische Textfragmente und ihre persischen und arabischen Nacherzählungen erweitert. Die Ritter waren nun gut gerüstet: Mit den babylonischen und karthagischen Fragmenten der Ilu-Lehre hatten sie die Grundlagen der urchristlichen Lehre in den Händen – sozusagen das Alte Testament wie es hätte sein sollen. Zudem wuchs die Macht der Templer im Abendland stetig an und sie hatten nun auch einen klaren Auftrag: Die Vorbereitung des „Imperium Novum“, des neuen Lichtreiches auf Erden. Dass sie es nicht verwirklichen, sondern lediglich den Grundstein legen konnten, hatte ihnen Istara bereits mitgeteilt, denn der endgültige Sieg sollte erst nach Jahrhunderten errungen werden. Manch ein Leser mag sich nun fragen, was denn die nicht-deutschen Tempelritter – und das war die überwiegende Mehrheit – für ein Interesse an einem Lichtreich auf deutschem Boden haben konnten. Dazu muss man sich in die Gedankenwelt der damaligen Zeit versetzen. Die Ordensmitglieder, und überhaupt der Großteil des Abendlandes, verstanden sich primär als Christen und nicht als Angehörige eines bestimmten Volkes. Wichtig war für sie, dass ein neues Lichtreich entstand und nicht wo. Überhaupt wurde es in ihren Schriften nicht als „Deutsches Reich“, sondern als neues „Babilu“ bezeichnet.
Die Herren vom Schwarzen Stein
Der Templerorden war in seiner Geschichte nie ein einheitliches Konstrukt, sondern deutlich von Sektionismus gekennzeichnet. Gemeinsam war ihnen lediglich die Ablehnung des Alten Testaments und der Kirche, die Jahwe als Vater Christi ansah. Eine der interessantesten dieser Templerabteilungen waren die Herren vom Schwarzen Stein, gegründet vom Oberösterreicher Hubertus Koch – auch wenn seine Truppe wohl mehr geduldet als wirklich anerkannt wurde. Der wahrscheinlich im Orient geborene Ritter verweilte in den Ruinen einer alten assyrischen Stadt als ihm eine weibliche jenseitige Wesenheit namens Isais erschien. (Auch wenn das stark an die zuvor geschilderten Ereignisse um die Ritter Emmerant und Roderich erinnert, sind Isais und Istara nicht identisch.) Diese Isais gab Koch den Auftrag den „Berg des alten Gottes“ aufzusuchen, in dem Hubertus sofort den Untersberg in Berchtesgaden erkannte. Über Alexandria und Pisa erreichte er mit einer kleinen Schar den Berg im Frühjahr 1226 und errichtete an dessen Fuße, am Ettenberg, ein kleines Quartier. In den folgenden zehn Jahren erschien Isais den Rittern mehrere Male und überbrachte der Schar wichtige Informationen sowie drei magische Gegenstände. Eine Speerspitze, einen Spiegel und als wichtigstes Geschenk einen magischen oktaederförmigen Stein namens Ilua. Nach diesem Stein gab sich die Ritterschar den Namen „Die Herren vom Schwarzen Stein“ (DHvSS). Alle Gegenstände wurden sicher im Untersberg versteckt. Kochs Gruppe unterhielt enge Verbindungen zu Graf Hugo von Weitenegg, Großkomtur des Bereichs Süddeutschland/Norditalien und Oberhaupt der geheimwissenschaftlichen Templersektion (Signum Secretum Templi).
Das Ende der Templer
Falsche Baphometdarstellung
Anbetung eines Hauptes (Baphomet), umgedrehte Pentagramme, Teufelsköpfe,... die Gerüchte über die Templer nahmen mit der Zeit überhand. Was es damit wirklich auf sich hat wissen nur die wenigsten. Die Pentagramme: symbolisierten die Ablehnung des Pentateuch, der fünf Bücher Mose. Die Teufelsköpfe: symbolisierten die Kirche, welche den gefallenen Engel Jahwe-Schaddai als Gott und Vater Christi ansahen. Eliphas Levy nahm sie als Vorbild für seine falsche Baphometdarstellung (zur richtigen Darstellung siehe Baphomet). Darüber hinaus heißt es die Templer „hätten das heiligste der Kirche zu schmähen“. Damit war aber nicht das Kreuz, sondern die Bibel gemeint – denn dieses Buch, mit den Schriften des Alten Testaments, lehnten sie wahrlich ab. Die Geheimnisse des Ordens konnten nicht ewig verborgen bleiben und so wurde ihnen bald Ketzerei und Götzenanbetung zu Last gelegt. Am Morgen des 13. Oktober 1307 wurden alle Templer Frankreichs im Auftrag König Philipps IV. verhaftet. In den anderen Ländern wurde der Orden bald darauf ebenfalls zerschlagen, auch wenn sich dort viele Ordensmitglieder rechtzeitig in Sicherheit begeben konnten. Jakob von Molay, letzter Großmeister des Ordens, wurde 1314 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Bei der Stürmung des letzten Wiener Refugiums soll das Blut der gefallenen Tempelritter die Straße rot gefärbt haben. Noch heute findet man in der Hauptstadt Österreichs die "Blutgasse".
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