Estilizadas

das Schnatterboard
Aktuelle Zeit: Fr 29. Mär 2024, 16:11

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 1 Beitrag ] 
Autor Nachricht
BeitragVerfasst: Sa 9. Apr 2022, 17:01 
Offline
Administrator
Administrator
Guru
Guru
Benutzeravatar

Registriert: Mo 18. Feb 2013, 16:53
Beiträge: 15644
Bilder: 337
Der schwarze Tod und eine Menge offene Fragen
von DenkMal

Es gibt nicht nur ernsthafte Hinweise dafür, dass es sich beim schwarzen Tod und der Beulenpest um zwei völlig unterschiedliche Phänomene handelt, sondern auch, dass Ratten bzw. Flöhe nicht für die Verbreitung verantwortlich gewesen sein konnten. Das Massensterben hatte offensichtlich ganz andere Ursachen:

Ich habe gerade das Buch New Light on the Black Death: The Cosmic Connection des Dendrochronologen Mike Baillie von der Queen’s University, Belfast, Irland, fertig gelesen und kann nur sagen: Wow! (...) Es ist dicht und ökonomisch, ohne verschwendete Worte oder nutzlosem Gefasel. Jedes Beispiel und jedes vorübergehende Ablenkungsmanöver ist entscheidend für das zentrale Argument, welches - man halte sich fest! - gemäß Mike Baillie (...) darin besteht, dass die Schwarze Pest, eine der tödlichsten Pandemien in der Geschichte der Menschheit, die angeblich zwei Drittel der gesamten Bevölkerung in Europa und Millionen andere Menschen auf dem gesamten Planeten umbrachte, vermutlich nicht durch die Beulenpest verursacht wurde, sondern der Tod durch Kometen kam! ​

Oh ja! Das ist ein bisschen weit hergeholt, oder doch nicht? ​

(...)​
Vielleicht nicht. Baillie hat wissenschaftlichen Befunde, die seine Theorie unterstützen; und seine Befunde unterstützen auch das, was die Menschen dieser Zeit sagten: Erdbeben, Kometen, Regen von Tod und Feuer, eine korrumpierte Atmosphäre, und Tod in einem Ausmaß, welches schier unvorstellbar ist. Die meisten Menschen heute sind sich nicht wirklich bewusst, was sich vor nicht einmal 660 Jahren zugetragen hat. (...)​


Im folgenden einige der Argumente, die der offiziellen Theorie, einer von Ratten und Flöhen verbreiteten Erkrankung, widersprechen:

Samuel K. Cohn, der von Baillie ausgiebig zitiert wird, widerlegt ebenfalls die Theorie (und das ist auch alles was sie ist, und eine schwache Theorie überdies!), dass der Schwarze Tod gleichzusetzen mit der Beulenpest ist. In der Encyclopedia of Population, listet er fünf hauptsächliche Schwachpunkte in dieser Theorie auf:
Sehr unterschiedliche Verbreitungsgeschwindigkeiten - Es wurde berichtet, dass der Schwarze Tod im Jahre 664 sich 385 Kilometer in 91 Tagen ausbreitete, im Vergleich zu 12 - 15 Kilometern pro Jahr für die moderne Beulenpest, die die Unterstützung von Zügen und Autos hat.
Schwierigkeiten beim Versuch, die rasche Verbreitung des Schwarzen Todes damit zu erklären, dass er durch die seltene Lungenform dieser Krankheit verbreitet worden sei - tatsächlich brachte diese Form weniger als 0,3% der infizierten Bevölkerung während seines schlimmsten Ausbruchs 1911 in der Mandschurei um.
Unterschiedliche Saisonabhängigkeit - Die moderne Pest kann nur zwischen Temperaturen von 10 und 26 Grad Celsius weiterbestehen und braucht überdies eine hohe Luftfeuchtigkeit, während der Schwarze Tod sogar in Norwegen in der Mitte des Winters und im Mittelmeerraum in der Mitte des heißen und trockenen Sommers auftrat.
Sehr unterschiedliche Todesraten - An verschiedenen Orten (einschließlich Florenz in 1348) scheint es so zu sein, dass über 75% der Bevölkerung verstarben; im Gegensatz dazu war die höchste Todesrate für die moderne Beulenpest 3% in Mumbai im Jahre 1903.
Die Zyklen und Trends der Infektion waren sehr verschieden zwischen den beiden Krankheiten - Menschen haben keine Resistenz zur modernen Krankheit entwickelt, während Resistenz gegen den Schwarzen Tod massiv anstieg, so dass er am Ende vorwiegend zu einer Kinderkrankheit wurde.
Baillie kommt nach ausgiebigen Recherchen zu dem Schluss, dass eine Serie von Einschlägen zu diesem Unglück geführt haben muss. Ob der schwarze Tod allerdings von Kometen verursacht wurde, möchte ich an dieser Stelle offen lassen. Fakt ist wohl, dass es zu atmosphärischen Explosionen und verschiedenen Katastrophen gekommen ist, mit denen die Menschen extrem zu kämpfen hatten:

Baillie bringt uns die Forschung mit harten Zahlen und Diagrammen nahe und zeigt uns, wie diejenigen, die Zeugen des Schwarzen Todes waren, unverblümt über dieses Ereignis sprachen. Doch aus irgend einem Grunde denken moderne Historiker, dass diese Bemerkungen über Regen und Feuer und Luft, die töten kann, nur Metaphern einer schrecklichen Krankheit waren. Am Ende ist es die Wissenschaft, die dieses Argument beweisen muss, weil vollständig unabhängige Personen, die Kometen, Tsunamis, Kohlendioxid, Eiskerne und Baumringe studieren, alle in ihren Daten etwas sehr Seltsames beobachten, das weltweit um die Zeit des Schwarzen Todes herum passierte, als dieser die menschliche Bevölkerung dieser Erde dezimierte.​
Dateianhang:
iu-6.jpeg
iu-6.jpeg [ 163.26 KiB | 294-mal betrachtet ]


Dateianhang:
Legende Years .png
Legende Years .png [ 34.46 KiB | 294-mal betrachtet ]





An Europas Himmel wurden in der Zeit, in der die Pest in Europa um sich griff, durchaus ungewöhnliche Erscheinungen gemeldet. So wie diese seltsamen kugelförmigen Körper, die im Juli und Anfang August über Basel (1566, Schweiz) beobachtet wurden. Samuel Coccius, ein Augenzeuge, beschrieb sie als große schwarze Kugeln, die auf die Sonne zurasten und sich gegeneinander wandten, so als ob sie kämpfen würden.

Die folgenden Zitate stammen aus dem Buch "Der Schwarze Tod. Eine Chronik der Pest" von Johannes Nohl:

„Da in der Sonne und Mond ein schöner Regenbogen und ein feuriger Balke über St. Stephanie Kirch schwebend gesehen worden, dem ein heftig Sterben in Österreich, Schwaben, Augsburg, Württemberg, Nürnberg und anderen Orten an Menschen und Vieh nachkommen ist.“​

Kurz nach dem Besuch der seltsamen Männer brach in Brandenburg eine große Pestepidemie aus:
„In der Mark sind im Jahre 1559 grässliche Männer erschienen, derer erst 15, danach 12 gesehen worden. Die Vördersten haben neben dem Hintersten kleine Köpfe, die anderen greuliche Angesichter und lange Sensen gehabt, damit sie im Hafer gehauen, dass man das Rauschen von Ferne gehört, aber der Hafer ist stehen geblieben.“​


Dateianhang:
7.jpg
7.jpg [ 22.77 KiB | 294-mal betrachtet ]


Ungarn:
„So im Jahr Christi 1571 zu Cremmnitz in den ungarischen Bergstädten am Himmelsfahrtstag abends sich mit jedermänniglicher Bestürzung und Grauen hat blicken lassen; da auf dem Schülersberge so viel schwarze Reiter präsentieret, dass man nicht anders gemeint, der Türke wolle einen heimlichen Einfall tun, welche aber bald wieder verschwunden, und darauf eine grimmige Pest in besagter Gegend zu stürmen angefangen.“​

Verschiedene Berichte, darunter auch viele aus Deutschland, sprechen von einem dichten, übelriechenden Nebel, der mit der Pest einherging. Gab es womöglich einen Zusammenhang zwischen diesen seltsamen Wesen und Himmelskörpern? Die ersten Berichte der Pest kamen jedenfalls aus dem Osten. Auch sie enthielten schon Beschreibungen von Meteoren und Kometen, die schädliche Gase hinter sich zurückließen wodurch das Land unfruchtbar wurde und Bäume verdorrten...

Hier wird nach der Vorstellung des Künstlers einer dieser „Dämonen“ dargestellt, der mit seiner tödlichen Waffe auf das Fenster eines Hauses zielt. Aus den Pestjahren wird jedenfalls berichtet, dass geheimnisvolle Kreaturen oder „Dämonen“ in die Dörfer und Städte gekommen seien. Mit ihren Instrumenten, die die Menschen für Sensen oder Schwerter gehalten haben, fegten sie vor/ oder klopften an die Türen der Menschen woraufhin diese unmittelbar danach erkrankten.

Dateianhang:
3.jpg
3.jpg [ 19.44 KiB | 294-mal betrachtet ]






Wenn man sich die Forschungen der letzten Jahre anschaut, wird für die Zerstörung der alten Welt am häufigsten der Zeitraum von 1750-1850 angegeben.

Ihr alle habt von der niederträchtigen Gestalt namens Adam Weishaupt gehört, der innerhalb dieses Zeitraum lebte. Die offizielle Geschichte über ihn und seine Geheimgesellschaft namens "Illuminati" erzählt uns, dass sie brav den Verbot im Jahr 1784 akzeptierten und sich ohne Widerstand auflösten.

Dann beginnt hier die inoffizielle Geschichte, sie gingen in den Untergrund und setzten von dort aus ihre subversive Arbeit fort, orchestrierten schließlich die französische und russische Revolution, sowie beide Weltkriege und all jene Entwicklungen zum Nachteil der Menschheit, die bis zum heutigen Tag andauern.

Jüri Lina geht in seinem Buch "Under the Sign of the Scorpion" sehr detailliert auf dieses Thema ein, wobei er eine sehr wichtige Unterscheidung zwischen den Illuminaten und den Freimaurern macht und erklärt, wie letztere die ältere Gruppe waren und von der Ersten infiltriert wurden.

Daher verdient dieses Thema einen dritten Blick, mit Fokus auf die Alte Welt und ihren Reset/Zerstörung.

Zuerst meine Theorie über die Freimaurer: Sie waren ursprünglich eine Gilde von Baumeistern, Architekten und Bewahrern des Wissens, organisiert als ein Zweig der Regierung in der Alten Welt. Deshalb musste Weishaupt gerade diese Gruppe infiltrieren, um an ihr Wissen über heilige Geometrie und Architektur zu gelangen, um es schließlich auszunutzen und gegen sie zu verwenden.

Lina erklärt, dass sie zu dem Zeitpunkt, als sie 1784 in Bayern verboten wurden, bereits einige Freimaurerlogen erfolgreich infiltrieren konnten, so dass, als die so genannte Französische Revolution begann, die meisten von ihnen unterworfen wurden und im Propagandakrieg gegen das alte Regime halfen, indem sie es als böse und korrupt darstellten, um die Massen aufzuwiegeln. Dies widersprach dem wirklichen König Ludwig XVI., der ein gut gebildeter, gütiger Mensch war, ebenso wie seine Frau. Diese Art von niederträchtiger Propaganda ist bis heute bekannt, und man muss sich fragen, worum es bei der Französischen Revolution wirklich ging, und wie sie mit dem Fall der alten Welt zusammenhängt?

Unsere moderne Geschichte stellt die Französische Revolution gerne als den eigentlichen Beginn des modernen Zeitalter dar, sodass es hier vielleicht einen Hinweis auf das tatsächliche Geschehen gibt.

Die Französische Revolution und die folgenden Kriege stehen in direktem Zusammenhang mit der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches, zunächst mit dem "Reichsdeputationshauptschluss" 1803 und dann schließlich 1806 mit der Abdankung des Kaisers. Alle diese wichtigen Ereignisse wie die Französische Revolution 1789, die Hinrichtung von Ludwig XVI. und Marie Antoinette 1793, die anschließenden Koalitionskriege und eine große Serie der sogenannten "Atlantischen Revolutionen" fallen in diesen Gesamtzeitraum.

Der populärste Versuch, diese Ereignisse in einer neuen Chronologie zu verbinden, wurde von Anatoly Formenko unternommen, aber er scheiterte daran, einige große Ereignisse in Europa zu erklären, da er sich als Patriot zu sehr auf Russland konzentrierte. Er leistete jedoch großartige Arbeit, indem er erklärte, wie die Goldene Horde den militärische Zweig der Alten Welt darstellten, und welche Rolle die Romanows bei ihrem Untergang spielten.

Weiterführend kann nun die Theorie aufgestellt werden, dass Europa das Herz der alten Welt war und die Französische Revolution mit ihren zusammenhängenden Ereignissen, von den infiltrierten Freimaurern angestiftet, die Zerstörung der Zentralregierung der Alten Welt.

Da die Romanows ihre Rolle im östlichen Teil des Reiches spielten, sind möglicherweise noch viele weitere europäische Adelshäuser an der Zerstörung des zentralen Teils beteiligt, zum Beispiel die Hohenzollern:

Noch heute sprechen viele Deutsche in höchsten Tönen vom Preußenkönig Friedrich II. und seiner Regierungsform des "aufgeklärten Absolutismus", er galt als ein sehr kultivierter Mensch, daher macht mich die mögliche Verwicklung seiner Familie sehr traurig, aber die Beweislage sieht anders aus.

Offiziellen Quellen zufolge war er ab 1738 Mitglied der Freimaurer, also vor der Zeit von Weishaupts Unterwanderung, überlebt diese allerdings, und die meisten seiner Nachfolger waren auch Mitglieder, also nach der Zeit, als Weishaupt sein System zur Herrschaft der Logen, dargestellt durch die kleinere Pyramide mit dem allsehenden Auge, über die größere Pyramide implementierte.

Das heißt, die meisten Logen, deren Mitglieder oft aus angesehenen, öffentlichen Personen bestanden, wurden von einer kleinen Gruppe an der Spitze betrogen.

Dieses System wurde benutzt, um die verschiedenen Adelsfamilien und die übrigen Teile des Alten Reiches gegeneinander aufzubringen, wie wir in den vielen Kriegen nach der Französischen Revolution sehen, die schließlich in den 2 Weltkriegen gipfelten.

Aber um zum Schluss zu kommen: die Beteiligung der verschiedenen Adelshäuser geschah nicht aus böser Absicht, um die Alte Welt zu zerstören, es ist wahrscheinlicher, dass sie von Weishaupts bösartiger Propaganda manipuliert wurden, und in ihrem Verständnis versuchten sie, die Alte zu bewahren, oder sich eine Scheibe davon abzuschneiden, aber das bewahrte sie nicht davor, wie die Romanovs getötet zu werden, oder wie Wilhelm II. im Exil zu enden, während sein Adelshaus und Reich zerstört wurde.



Auszug aus dem Buch "Das Märchen vom Bösen Deutschen":

Dateianhang:
the-never-ending-story (1).jpg
the-never-ending-story (1).jpg [ 65.16 KiB | 294-mal betrachtet ]


Das Bild von Deutschland als einer dunklen, räuberischen, kriegerischen Nation hat sich erst im zwanzigsten Jahrhundert durchgesetzt. Davor jedoch wurde Deutschland als ein Ort des Friedens und der Aufklärung gesehen. Der hoch angesehene Cambridge-Historiker Herbert Butterfield hat die Hochachtung der Briten vor Deutschland ausführlich kommentiert. "In England herrschte einst die Ansicht, dass die deutsche Geschichte vor allem die Geschichte der Freiheit sei, denn es war eine Geschichte, die den Deutschen Bund, den Parlamentarismus, die autonomen Städte, den Protestantismus und ein Freiheitsgesetz einschloss, das von den deutschen Kolonien in den slawischen Osten getragen wurde. Damals waren es die lateinischen Staaten, die als Anhänger des Autoritarismus galten, die sich an das Papsttum in Italien, die Inquisition in Spanien und die bonapartistischen Diktaturen im militaristischen Frankreich klammerten. Die Umkehrung dieser Sichtweise im zwanzigsten Jahrhundert und ihre Ablösung durch die allgemeine Meinung, Deutschland sei schon immer der Aggressor und Feind der Freiheit gewesen, wird zweifellos eines Tages selbst Gegenstand der historischen Forschung sein, zumal sie so eng mit einer Veränderung der britischen Außenpolitik zusammenzufallen scheint."​

Durch den westlichen Kolonialismus, der deutsche Gene in die ganze Welt, auch nach Afrika, Neuseeland, Australien und Amerika brachte, ist die deutsche DNS heute weltweit verbreitet und Menschen deutscher Abstammung sind auch heute noch in fast allen Gesellschaften kulturell führend.

Fast alle wichtigen wissenschaftlichen Entdeckungen wurden in Deutschland oder von Deutschen gemacht. Bis zum Ersten Weltkrieg war Deutschland weltweit führend in Technik, Forschung und Wissenschaft. Heute sind es Deutsche, die mit ihrem Wissen im Silicon Valley die technokratische Weltordnung anführen (Peter Thiel z.B. hat deutsche Wurzeln).

Der Krieg gegen die ursprünglichen germanischen Völker war immer ein Krieg gegen die Überreste einer bestimmten Rasse, und heute ist die Ausrottung der weißen Bevölkerung die letzte Phase dieses Krieges.

Es brauchte 4 große Kriege, um die deutsche Überlegenheit auf dem geostrategischen Schachbrett zu beenden: Der Dreißigjährige Krieg, die Napoleonischen Kriege und der 1. und 2. Weltkrieg.

Einer der wenigen Deutschen, die in der Nachkriegszeit versuchten, einen Zugang zu den verschütteten kollektiven Erinnerungen zu erlangen, war der Autor Michael Ende.

Michael Ende überlebte als Kind die Bombadierungen von München und Hamburg. Er überlebte das, was Millionen von Deutsche nicht überlebten. Und die, die es überlebten, konnten danach nie über das erlebte Grauen reden. So wurde das deutsche Kriegstrauma unterdrückt, und es hat die Nachkriegszeit politisch und kulturell geprägt, und beeinflusst immer noch unsere kollektives Handeln. Das erlebte Leid wurde an die kommenden Generationen weitergegeben - unbewusst - und wir tragen es immer noch in uns.

Mit 12 Jahren erlebte Michael Ende den ersten Bombenangriff auf München: "Unsere Straße stand völlig in Flammen. Das Geräusch, das dabei entstand, war kein Prasseln, es war eine Art Heulen. Das Feuer heulte. Ich erinnere mich, ich bin wie ein Betrunkener durch die brennende Straße gelaufen und habe gesungen. Es war eine Euphorie, die mich erfasste. Ich kann mir das bis heute nicht ganz erklären. Es fehlte nicht viel, und ich wäre in das Feuer hineingesprungen wie eine Mücke, die ins Licht fliegt."

Zum Feuersturm, der halb Hamburg dem Erdboden gleichmachte, sagte er später: "Das war wirklich der Weltuntergang. Das kommt immer wieder in meine Träume, wie wir die geschmorten Leichen, die auf Babygröße eingeschnurrt waren, geborgen haben. Ich sehe noch heute den Heerzug verstörter Menschen vor mir, die wie in einem Labyrinth durch die Ruinen irrten. Einer trug völlig sinnlos einen Tisch auf dem Rücken, wahrscheinlich das einzige, was er retten konnte."

(Quelle: Hamburger Bombennacht und das erste Gedicht | Michael Ende | Offizielle Webseite)

In der Nachkriegszeit lebte Ende wieder in München und musste mit ansehen, wie betrunkende Amerikanische Soldaten aus Spaß auf Zivilisten schossen. In dieser Erfahrung kristallisiert sich die kollektive Ohnmacht, die in der Nachkriegszeit fast jeden Deutschen auf die ein oder andere Weise betraf, sei es durch den Hungerwinter von 1946 oder die Massenvergewaltigungen durch die Besatzer.

Seine Kriegserfahrungen haben Michael Ende geprägt. In seinen Arbeiten finden sich verschlüsselt Hinweise darauf, dass er versucht hat, das Deutsche Kriegstrauma in das kollektive Bewusstsein und zur Heilung zu bringen.

Sein Anliegen war es, mittels Literatur Unbewusstes bewusst zu machen. Zitat Michael Ende:

"Vielleicht schaffe ich etwas, was die Griechen "Katharsis" nannten. Ein Knoten löst sich, und dann fühlen sich die Menschen gesünder." ...​

"„Ich versuche mit meinem Werk etwas, das dem der mittelalterlichen Alchemisten oder Erzähler sehr ähnlich ist, nämlich die Phänomene der äußeren Welt in die Zeichen der inneren zu übersetzen... "​

1970 zieht Michael Ende nach Italien. Die Architektur Roms und das italienische Lebensgefühl erinnern ihn an das München der Vorkriegszeit, und er fühlt sich das erste mal richtig zu Hause. In Italien schreibt er "Momo", und kritisiert darin nicht nur das Geldsystem sondern auch die oberflächliche Deutsche Kultur, die das Genießen und Verweilen verlernt hat. Später schreibt er die "Unendliche Geschichte", indem ein geheimnisvolles "Nichts" die Welt Phantasien auffrisst - immer größere Teile des Reiches Phantasien verschwinden, und auch die Bewohner Fantasiens lösen sich auf.


Auszug aus der "Unendlichen Geschichte":

"Das Nichts breitet sich aus", stöhnte der Erste. "Es wächst und wächst, jeden Tag gibt es mehr davon, wenn man überhaupt von mehr Nichts sprechen kann. Alle anderen flohen rechtzeitig aus dem Heulenden Wald, aber wir wollten unsere Heimat nicht verlassen. Das Nichts hat uns im Schlaf erwischt, und schau was es uns angetan hat".​

"Ist es sehr schmerzhaft?" fragte Atreju.​

"Nein", sagte der zweite Borken-Troll, der mit dem Loch in der Brust. "Du spürst gar nichts. Es fehlt nur etwas. Und wenn es dich erst einmal erfasst hat, fehlt jeden Tag etwas mehr. Bald wird nichts mehr von uns übrig sein."​

Der Bombadierung von Hamburg scheint hier in verschlüsselter Form vorzuliegen, und die Vernichtung Phantasiens erinnert an die plötzlich und fast vollständige Zerstörung der deutschen Kultur in den Feuerstürmen des 2. Weltkrieges.

Die Arbeit von Michael Ende kann man als schamanisch betrachten, sein eigenes Leben war ein ständiger Kampf darum, an etwas Echtes zu gelangen, und diesen Prozess hat er in seinen Büchern verarbeitet. So hat er auch Millionen Deutsche auf gewisse Weise berührt, wenn auch sein Versuch, mehr Bewusstsein zu schaffen, nicht von Erfolg geprägt war. Er durchlebte die Heldenreise, die Joseph Campbell in "Der Heros in tausend Gestalten“ beschreibt. Doch waren die Deutschen nicht bereit, seine Gedanken und Bilder anzunehmen.

Der Weg in eine bessere Zukunft führt über das Integrieren der Vergangenheit. Die traumatischen Kriegserfahrungen haben dafür gesorgt, dass das deutsche Volk einen großen Teil seines Bewusstseins abgespalten hat. Und so haben wir Deutsche auch einen wesentlichen Teil unserer Identität und Lebenskraft verloren - zumindest solange, bis den schmerzhaften Erfahrungen wieder erlaubt wird, an die Oberfläche zu kommen. So kann wieder ein Zustand der Ganzheit erreicht werden.

Meines Erachtens steht Michael Ende in der Tradition der Bibelschreiber.
In romantisierter, verklausulierter Form stellte er vor allem mit seinen Romanen "Momo" und "Die unendliche Geschichte" das Wesen der wirkenden Rechtsordnung dar.
Vor allem die Motive des "Nichts" und der namenlosen, sterbenden "kindlichen Kaiserin" sind für mich sehr ausdrucksstarke Bilder für das, was spätestens mit dem in Kraft treten des BGB und der Umänderung der Geburtseinträge am 1.Jan1900 in den "deutschen" Landen seinen Anfang nahm, aber weltweit schon seit einigen hundert Jahre das Leben vieler Menschen bestimmte: Mädchen und Knaben, die lebenden, mit Geist und Seele gebildeten Wesen, verschwinden zusehends hinter der "Persona", der Maske des Schauspielers, bleiben in ihrer Namenlosigkeit verschollen in den Ozeanen, verschollen in einem Spiegel, der nur ein Zerrbild der Wahrheit zeigt, verdeckt und begraben unter einer Hülle, die nur noch den Anschein von Leben erweckt.

Wie die Schreiber der Bibeltexte von einst unternahm Michael Ende meines Erachtens einen Versuch, uns Menschen das Wesen der wirk-lichen Welt darzulegen, und wie einst haben wir es nicht verstanden, die Bilder in unserer Wirklichkeit wiederzuerkennen und daraus die Konsequenzen zu ziehen.
So wie der aufklärerische Charakter der Bibeltexte in einen Glauben, in eine Religion umgedichtet wurde, so sehen wir Michael Endes Arbeit als eine bloßes Mahnung an die Geist- und Phantasielosigkeit unserer Zeit (was sie sicherlich auch ist) und übersehen die anderen Ebenen seines vielschichtigen Werkes.

_________________
Bild
Bild Bild Bild Bild
Und sollte ich vergessen haben, jemanden zu beschimpfen, dann bitte ich um Verzeihung!
Johannes Brahms


Nach oben
 Profil Persönliches Album  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 1 Beitrag ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 18 Gäste


Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de