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 Betreff des Beitrags: Das Verbrechen der Unangepasstheit
BeitragVerfasst: Mi 22. Dez 2021, 18:07 
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Das Verbrechen der Unangepasstheit
Derzeit wird eine gleichgeschaltete Gesellschaft errichtet, die keinen Widerspruch, kein Hinterfragen und keine Unfolgsamkeit duldet.
von Roberto J. De Lapuente
Dateianhang:
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Menschen gleichschalten, totale Kontrolle ausüben und den Überwachungsstaat etablieren: Wer diese Ängste zu verschwörungstheoretischen Hirngespinsten degradiert, tut genau das: Menschen gleichschalten, totale Kontrolle ausüben und den Überwachungsstaat etablieren. Die aggressive Abwehr, die Anhänger des herrschenden Narrativs gegen für sie ungewohnte Einsichten an den Tag legen, zeigt erst recht, dass etwas faul ist im Staate Deutschland. Anstatt dass Meinungsdiversität als Zeichen für eine lebendige Demokratie begrüßt wird, geht man vom Ideal eines komplett vereinheitlichten Gruppengeistes aus. Wer nicht dazu passt, wird passend gemacht.

Da waren sie mal wieder geschlossen erschüttert: Politik und Medien. Nachdem sich der Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller kritisch zu einer Politik äußerte, die „die Gelegenheit nutzt, die Menschen jetzt gleichzuschalten, einer totalen Kontrolle zu unterziehen und einen Überwachungsstaat zu etablieren“, gab man sich empört. Das sei Verschwörungstheorie. Rechts. Antisemitisch geradezu. Wie könne man sich so im Ton vergreifen?

Man muss nun wirklich kein konservativer Geistlicher sein, um den Einschätzungen dieses Mannes etwas abzugewinnen. Während der politisch-mediale Komplex sich ereifert, macht er Stimmung gegen allerlei Gruppierungen. Sogar die Anthroposophen werden mittlerweile als gefährliche Ketzer betitelt. Und jeder, der auf Telegram interagiert, kann nur eines sein: Ein Terrorist. Wer zweifelt, wer nicht brav nickt, der wird von Strukturen zermalmt, die genau so wirken, wie es jener Kardinal anmerkt.

Alles, was nicht reinpasst
Besonders schlimm fanden die Empörten, dass der Gottesmann das Wort „Gleichschaltung“ verwendet hatte. Das sei ein ungebührlicher Rückgriff auf einen Begriff, der wie kein anderer mit der deutschen Geschichte, also genauer gesagt mit dem Nationalsozialismus, verbunden sei. Wer das Wort heute gebraucht, der spiele die Sonderstellung beziehungsweise Einzigartigkeit der damaligen Verbrechen herunter.

Nun haben die Nationalsozialisten viele Worte verwendet, Worte, die heute noch im Gebrauch sind. Hin und wieder sollen sie sich sogar mit einem „Guten Morgen“ begrüßt haben. Müssen wir denn die Sprache neu erfinden?

Diese Frage stellt übrigens Oskar Schindler seinem Sekretär Itzhak Stern in Steven Spielbergs Spielfilm von 1993. Stern antwortet darauf, er glaube schon. Aber Sprache lässt sich nicht einfach neu ausrichten, neu berechnen. Es gibt immer Worte, die schon damals im Gebrauch waren. Wer mehr darüber wissen will, dem sei Viktor Klemperers Buch über die Sprache des Dritten Reiches empfohlen.

So ein wiederverwendetes Wort ist in meinen Augen gar nicht so schlecht, denn es zeigt als Vergleich — und eben nicht als Gleichsetzung — auf, dass hier eine unselige Entwicklung stattfindet, die in einer Sache dieselben Ziele verfolgt wie einst: Es geht um die Schaffung eines neuen Bewusstseins und Menschentypus‘.

Die Berichterstatter haben ein schmales Meinungsnadelöhr definiert; was sagbar ist, was man denken soll, welche Werte nun die Werte der Stunde sind und welche man im Augenblick vernachlässigen kann — ja gar muss: Das ist keine Sache freien Denkens mehr.

Dies wird von Medien kommuniziert und vermittelt. Wer da nicht reinpasst, der erntet Kritik — oder wird ausgeschlossen, dem widerfährt ein Berufsverbot. Wahlweise gilt man dann als rechtsoffen, gefährlich und sollte von seinem Umfeld grundsätzlich ausgegrenzt werden.

Diese Haltung des vermeintlich Richtigen wird sogar noch mit adretten Schlagworten ausstaffiert. So sei ein solches Einstehen für die Werte der Stunde ein Akt der Solidarität. Liebe gar. Ein Ausweg aus der Not.

Weicht man von der Spur ab, endet man am Pranger — nehmen wir nur Richard David Precht: Im letzten Jahr schrieb er noch ein gefeiertes Buch über den Bürgergehorsam, dann kritisiert er die Kinderimpfung und wurde zum Aluhutträger stilisiert. Zum Querdenker — dass der Begriff früher mal etwas Gutes meinte, weiß heute offenbar kaum noch einer.

Angepasst, brav, bieder, woke, camp und überhaupt unkritisch
Die Älteren unter uns erinnern sich vielleicht noch: Albert Einstein war einer — oder Galileo Galilei. Ebenso Thomas Alpha Edison oder Gottlieb Daimler. Querdenker nämlich. Sie dachten anders als die anderen, waren unangepasst und eben nicht uniform.

Bis vor zwei Jahren haben die Wirtschaft wie die Politik an Aktionstagen immer wieder mal betont, wie dringend unsere Gesellschaft Querdenker braucht.

Als Entwickler, Vordenker, ja auch als gesellschaftliche Stützen. Plötzlich ist das alles weg, der Begriff wird nur noch negativ konnotiert. Einer, der querdenkt, wird mit Gefahr assoziiert, als jemand, der alles durcheinanderbringt, nicht richtig reinpasst in das Kollektiv.

An der jüngsten Entwicklungsgeschichte dieses Begriffes lässt sich deutlich ablesen, wohin es uns verschlägt. Nämlich in ein Regime, das Anpassung fordert und klipp und klar macht, in welche Richtung gedacht werden soll. Wer da querschießt, der stört nur, kostet Zeit und Nerven, mit dem müsste man sich auf lästige Weise auseinandersetzen. Aber dafür ist keine Zeit in einem System, das zeiteffektiv sein will und für leidige Diskussionskultur nichts mehr erübrigt als moralische Überheblichkeit.

Denn genau diese Übermoral sorgt dafür, dass das Los der Demokratie, die Debattenkultur nämlich, das Austarieren von Sichtweisen und Meinungen, eiskalt wegbügelt wird. Wer moralisch über den Massen thront, wer ethisch auf der richtigen Seite steht, der muss sich nicht in die Niederungen des Miteinandersprechens herablassen. Der braucht es nicht auszuhalten, dass andere Menschen anders fühlen, anders denken und andere Sichtweisen äußern. Der Andere wird im Sog des Moralismus zu jemandem, der die vermeintlich von allen akzeptierte Ordnung in Schieflage bringt.

Da hilft nur noch striktere Orthodoxie — noch sturer betonen, dass man auf der Seite der Gewinner steht.

Angepasst zu sein, brav und bieder, der Wokeness frönen und camp — nach dem von Susan Sontag geprägten Begriff, der auf die Theatralik des Banalen anspielt — aufzutreten, ja überhaupt alles aus diesem Lager des vermeintlich Guten unkritisch zu verinnerlichen: Das gilt heute als rebellisch und aufmüpfig. Uniform ist bunt und staatstragend ist Punk.

Mir fällt im Augenblick einfach kein anderes Wort als „Gleichschaltung“ ein. Tut mir leid. Und ja, es geht auch um Kontrolle und einen perfiden Überwachungsstaat, der nicht nur aus Polizeistaatlichkeit besteht, sondern eben auch aus gesinnungsterroristischen Blockwarten. Man muss nun wirklich kein konservativer Geistlicher sein, um zu so einer Einschätzung zu kommen.

Und wieder mal ein neuer Mensch …
Aber es ist, ich habe das schon mal thematisiert, nun wahrlich auch kein Zufall, dass es ausgerechnet Leute aus dem konservativen Lager sind, die an dieser neuen Normalität etwas auszusetzen haben. Denn ihr Menschenbild ist nicht davon geprägt, beständig — und wider aller Erfahrung — an das absolut Gute im Menschen zu glauben. Einen pädagogischen Auftrag in dem Sinne, der Menschheit eine neue, aufgeklärte und umsichtige Bewusstseinslage anzudichten, kennt der Konservatismus nicht. Seine Vorstellung von Gesellschaft und Mensch geht in etwa so: Man muss die Menschen nehmen, wie sie sind, und das Beste daraus machen.

Die Ansätze von Umerziehung, die wir heute erleben, stehen dabei für eine Haltung, das menschliche Wesen nicht mehr als fehleranfällig, irrational und zuweilen auch emotional beeinflusst zu akzeptieren. Man muss es daher strikt anleiten, verbessern und einen homo novus herbeipädagogisieren.

Der neue Mensch braucht demnach Werte, die ihm nicht etwa optional gereicht werden, als Möglichkeit einer Wahl also, sondern als Imperativ. Er hat sie zu verinnerlichen. Und nicht etwa lax und locker, sondern vollumfänglich und in Gänze. Abweichung ist dabei nicht vorgesehen. Das neue Bewusstsein erlaubt keine Unangepasstheit — man erlangt es nur, wenn man es sich wie eine Religion aneignet, wenn man den Verkündern fundamentalistisch folgt, sie ohne Zweifel und voller Inbrunst repetiert. Und da der neue Menschentypus ein Muss ist, die Pädagogik eines Zeitalters, das sich arrogant als Anthropozän betitelt, ist jede Unangepasstheit im Bezug auf den Kanon dessen, was jetzt als richtig und wichtig zu gelten hat, sofort eine Art Menschheitsverbrechen.

Eines, das uns angeblich als Art gefährdet, den Planeten ruiniert und vor dem die Menschheit angeblich geschützt werden muss. Wenn es sein muss, dann eben auch mit Gleichschaltung, totaler Kontrolle und einem Überwachungsregime.

Der vermeintlich Progressive von heute, ein Selbstgerechter, wie Sahra Wagenknecht diesen Typus nennt, merkt offenbar gar nicht mehr, in welche totalitäre Gesellschaft er abbiegt.

Wenn ihn aber jemand daran erinnert, zumal ein Konservativer, dann wird er wütend. Denn er meint es doch nur gut — und das sollen wir ihm natürlich hoch anrechnen, während wir uns dankbar in den offenen Vollzug verabschieden.

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BeitragVerfasst: Sa 25. Dez 2021, 10:03 
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EIN VOLK OHNE RECHT AUF GESCHICHTE UND KULTUR

Die Deutschen sind entsetzt darüber, weil die Linken in USA hundertjährige Skulpturen zum Fall bringen, aber bei sich in der Heimat, denkt sich die Bundesregierung (Freimaurer-Republik) "Gründe" aus, ..läßt ganze tausendjährige Dörfer verschwinden und niemand spricht darüber!

Mit jeder Sekunde, wo die "Bundesrepublik" länger in Deutschland wütet, verschwindet immer mehr deutsche Heimat! Die Raubtier-Sozialisten genannt "Sozial-Demokraten" haben nach dem Krieg mehr vernichtet, als wehrend des Kriegs mit ihren Bomben!

Die Folgen der Bundesrepublik in Deutschland
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BeitragVerfasst: Sa 25. Dez 2021, 11:31 
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CHURCHILLS ANTIDEUTSCHE "DEUTSCHE" ARMEE

Bestehend aus Deserteuren, Volks- und Vaterlandsverrätern!
Zitat: "Wir waren feige!"

Bis 1945 kämpften sie von außen gegen Deutschland und die Deutschen, verrieten Geheimnisse und halfen als Kommunisten den Juden und Kryptojuden mit die Vernichtung Deutschlands zu planen.., ab 1945 saßen sie innen und waren Presseleute, Politiker und Polizisten.

So sah die Situation gestern aus, Vaterland- und Volksverrätern verrieten Deutschland von außen und wo sitzt die Churchills antideutsche "Deutsche" Armee heute (ab 1945)?

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"DER FEIND SITZT INNEN
UND NICHT MEHR AUßEN,
HEUTE MEHR DENNJE !"

Dr. Hermann Scheer über die Geheimoperationen der Deepstate/Gladio.
Letztes Interview mit ihm, kurz vor dem plötzlichen Tod in einem Hotelzimmer mit 66 Jahren am 14.10.2010
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WAHL IST VERRAT !

Ganz gleich welche BRD-Partei man in BRD wählt, man wählt immer BRD. Wer seine Stimme der BRD gibt, ist entmündigt und entrechtet!

Bei den Alliierten Freimaurer Wahlen im besetzten Deutschland geht es nicht darum einer Partei die Stimme zugeben, sondern einzig und allein darum, durch die Teilnahme den Veranstalter der Wahlen (in dem Fall Bund) als Regierung anzuerkennen und zu legitimieren (konkludentes Handeln)!

WAHLEN VERHINDERN GG ARTIKEL 146 !

Hinweis:
Bundes-"Verfassungsschutz" ist verfassungsfeindlich, da er behauptet, daß das Grundgesetz die Verfassung sei und die Umsetzung des Artikels 146 verhindert und ausschließt!

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BeitragVerfasst: Sa 25. Dez 2021, 15:08 
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"Wieler ist unten durch" – Wie Medien einen Personalwechsel an der Spitze des RKI vorbereiten
25 Dez. 2021 08:15 Uhr
Wenn Presseberichten zu trauen ist, könnte es für Lothar Wieler, den Chef des Robert Koch-Instituts, politisch eng werden. Das Verhältnis zu seinem faktischen Vorgesetzten, Gesundheitsminister Lauterbach, soll durch Wielers eigenes Agieren belastet sein.

Seit Mitte dieser Woche beschäftigt sich die Presse intensiver mit dem Verhältnis von Karl Lauterbach, dem neuen Gesundheitsminister und beliebtesten deutschen Politiker nach Merkel, und Lothar Wieler, dem Präsidenten des Robert Koch-Instituts (RKI), das dem Gesundheitsministerium nachgeordnet ist.

Den Anfang machte allerdings die Bild mit einem Kommentar am Mittwochmorgen, noch vor dem gemeinsamen Auftritt Lauterbachs und Wielers vor der Bundespressekonferenz am selben Tag. Aber genau einen Tag nach dem Gipfel von Kanzler und Ministerpräsidenten, dem ersten unter Bundeskanzler Olaf Scholz, der eine weitere Verschärfung der Corona-Maßnahmen brachte. Bezeichnend war der Ton, den das Boulevard-Blatt mit der Überschrift setzte: "Aufklärung statt Alarm!"

Regierungskurs zu lasch?

"Keine rote Linie": Lauterbach offen für Lockdown, aber erst im neuen Jahr
"Keine rote Linie": Lauterbach offen für Lockdown, aber erst im neuen Jahr
Nachdem Scholz einen neuen 19-köpfigen "Expertenrat" zur Beratung der Bundesregierung in Corona-Fragen berufen hatte und dessen Papier zur Grundlage der Entscheidungen der Kanzlerrunde mit den Länderchefs gemacht worden war, schob Wieler eigene und strengere Forderungen an die Politik nach. Damit schien nicht nur die Autorität des neuen Expertengremiums in Frage gestellt, sondern die gerade beschlossenen Regierungsmaßnahmen selbst. Zwar schrieb die Bild:

"Nach zwei Jahren Pandemie-Bekämpfung müsste es die Politik eigentlich besser wissen: Alarm alleine reicht nicht!"

Eine Frage der Glaubwürdigkeit

Doch verknüpfte das Blatt auch eine Forderung an die neue Regierung, die interessanterweise mit einem Seitenhieb gegen Scholz' Vorgängerin verknüpft war:

"Die Bundesregierung muss nicht nur gegen Corona kämpfen, sondern auch um das Vertrauen der Bürger. Kanzler Scholz hat die Chance, die chaotische Hinterzimmer-Politik seiner Vorgängerin hinter sich zu lassen. Er hat einen guten Start gehabt. Aber der gerät gerade etwas ins Wackeln."

Nun legt die Bild zusammen mit dem Spiegel nach und wiederholt die Kritik am Vorgehen Wielers. Der Spiegel hatte ein Interview mit SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich geführt, der sich mit folgenden Worten Luft machte:

"Warum Herr Wieler vom RKI am Tag der Ministerpräsidentenkonferenz und zwei Tage nach dem einstimmigen Beschluss des Expertenrats, dem er ja selbst angehört, plötzlich mit einem Sondervotum hervorprescht, ohne sich mit dem Expertenrat abzustimmen, erschließt sich mir nicht. Bei solchem Stimmengewirr müssen wir uns nicht wundern, wenn die Menschen verunsichert sind oder einfach abschalten."

Vertrauensfrage

Die Bild behauptet nun, dass das Verhältnis zwischen Gesundheitsminister und RKI-Chef "schon nach zwei Wochen als mürbe" gelte. Beiläufig heißt es außerdem: "Bei Kanzler Olaf Scholz (SPD) ist der Wieler-Stern auch schon jenseits des Zenits."

Das Springer-Blatt stützt sich jedoch hauptsächlich auf Lauterbachs Ministerium und berichtet über Interna aus dem Haus:

"Am Dienstag hatte Lauterbach seiner Wieler-Wut intern mehrfach Luft gemacht. Er habe sich selbst dazu zwingen müssen, Wieler öffentlich 'die Freiheit der Wissenschaft' zuzugestehen. Der Minister, so wird berichtet, fühle sich: 'Verarscht!'"

Nach seinem eigenmächtigen Vorgehen habe Wieler "keinen Schuss mehr frei", zitiert die Bild ein ungenannt bleibendes Mitglied der Regierung. Das Wieler-Papier sei dem Minister nicht vor den Beratungsrunden zugegangen. Lauterbach sehe "Optimierungsbedarf".

Oder eine Kampagne?

Virologe Hendrik Streeck resümiert: "Zwei Booster pro Jahr hieße, der Impfstoff ist 'nicht gut'"
Virologe Hendrik Streeck resümiert: "Zwei Booster pro Jahr hieße, der Impfstoff ist 'nicht gut'"
Gleichzeitig streut die Bild unverkennbar Zweifel an der persönlichen Eignung Wielers für seine Funktion als Präsident des RKI. Er würde mit seiner Rolle "hadern", schreibt das Bouldvardblatt und tituliert ihn als "Deutschlands obersten Seuchenbekämpfer", der "gern den Groß-Dramatiker" gebe. Ohne Absprache mit dem damaligen Gesundheitsminister Jens Spahn habe er Ende November eine "Schweigeminute für die Corona-Toten" vor der Bundespressekonferenz "inszeniert". Zudem habe er "mehrfach" und "eigenmächtig" die Kanzlerin angerufen, ohne dies zuvor mit Spahn abzustimmen. Schließlich fügt die Bild eine Reaktion Wielers auf Journalistenfragen an, die seine scheinbare oder tatsächliche Ahnungslosigkeit belegen sollen, welche politischen Folgen sein Sondervotum haben könnte: "Ich verfolge die Nachrichten nicht so intensiv …"

Darauf legt die Bild unter der Überschrift "Lauterbachs Blick sagt mehr als Tausend Worte" noch einmal nach. Das Blatt hatte den Minister in der Bundespressekonferenz gefragt, ob er noch zum RKI-Chef stehe, und zitierte Lauterbach mit den Worten: "Wenn dem nicht so wäre, säße er nicht hier", nicht ohne eine Interpretation mitzuliefern: "Wahr ist: Wieler ist unten durch. Mal wieder!"

Unklare Lage

Es scheint so, dass die eher beschwichtigenden Berichte und Kommentare über den Konflikt Lauterbach-Wieler, die es in der Presse vom Mittwoch noch gegeben hatte, nicht mehr der neuesten Entwicklung entsprechen. Dass es am Ende um eine politische Entscheidung gehe, nicht um eine wissenschaftliche Frage, wie eine Krankheit zu bekämpfen sei, kam nur vereinzelt zum Ausdruck.


Was genau hinter einem möglichen Personalwechsel auf dem Chefposten des Robert Koch-Instituts steht, scheint momentan noch undeutlich. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Springer-Presse auch in der Corona-Krise ihren politischen Einfluss geltend zu machen versuchte. Ob es sich bloß um den Mangel an politischem Instinkt des Präsidenten einer Bundesbehörde, ein Störmanöver aus dem nachgeordneten Apparat gegen einen neuen Minister oder vielleicht sogar ein inszeniertes Spiel mit verteilten Rollen zur Durchsetzung eines veränderten, eher verschärften als abgemilderten Kurses in der Corona-Politik handelt, dieses politische Weihnachtsrätsel dürfte sich Anfang des kommenden Jahres lösen.

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BeitragVerfasst: Sa 25. Dez 2021, 15:54 
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"Noch vor wenigen Jahren galten „Prepper“ als eine Art Staatsfeinde. Ihr Drang, Lebensmittelvorräte zu lagern, wurde von staatlichen Vertretern als Akt des Aufruhrs betrachtet. Nun ruft der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) selbst dazu auf, Vorräte anzulegen. Damit offenbaren er und andere Politiker, wie dünn das Eis an manchen Stellen geworden ist."

https://www.tichyseinblick.de/meinungen ... dem-tag-x/

Tichys Einblick
Sorge vor dem Tag X
Der Aufruf, sich Notvorräte zuzulegen, deutet Schwachstellen in der Lebensmittelversorgung an.


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