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BeitragVerfasst: Di 25. Okt 2022, 06:36 
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Mal was ganz Altes aus der Zeit vor der Entstehung der Bibel

Zu welcher Seite gehört Ihr?


Interessant die Gedanken der vor 3000 Jahren lebenden zu lesen


SAJAHA 12

Zweites Kapitel

Nebukadnezar: Sage mir - so sprach der König zur Sajaha in Esagila -, was siehst du, bis der Dritte Sargon kommt? Was wird sein mit dem Volk? Was wird sein mit dem Reich?

Sajaha: Schlimmes wird sein. Doch nichts vermag es abzuwenden, schon nimmt es seinen Lauf.

Der Giftdorn wuchert und verstreut seine ätzenden Samen nahe und fern. Lüge bahnt ihm den Weg; Lüge überschüttet den Weltkreis mit giftigen Pfeilen, mehr und mehr.

Die Sonne verdunkelt ihr Licht von Chaldäa bis zum Sockel des Mitternachtsberges. Aber die Menschen bemerken es nicht, vom Schein der Falschheit werden sie geblendet, vom Widerschein erschlichenen Goldes.

Viele Gutsinnige fallen, viele Arglistige erheben sich an ihrer statt. Schaddeins grausiger Atem verkehrt die Gedanken der meisten.

Was rein ist, wird niedergehen, was unrein ist, das steigt auf. Was unten war, das wird oben sein; die Plätze tauschen Böse und Gut.

Trunken sein werden die Menschen. Wahn wird regieren die Welt.

Eltern verlieren ihre Kinder, Kinder verleugnen ihre Eltern. Die Stimmen der Götter hört keiner mehr - ausgenommen die einsamen Gerechten, die nichts gelten werden in jener Zeit.

Die Völker werden ihren Sinn nicht mehr kennen. Armeen werden streiten gegen ihre Feldherren. Die Könige stürzen, und die Tempel werden zu Staub. Unrat kommt empor, Unrat wird herrschen.

Alle Macht wird in den Klauen der Unwerten liegen. Diese werden umkehren die Welt.

Sitte wird nicht mehr sein, sondern Laster wird als vornehm gelten. Männer werden ungestraft mit Knaben verkehren; Weiber werden nicht mehr Weiber sein wollen, sondern ungestraft wie Männer sich geben; Menschen werden sich ungestraft mit Tieren vermischen und Bastarde zeugen. Und die Bastarde der Bastarde werden zahllos in den Straßen der Städte sein, ohne daß man sie vertilgt.

Und die Niedrigsten werden zu Höchsten erhoben werden durch die Knechte des bösen Geistes. Und dieser betrachtet frohlockend dies alles von seiner Finsternis aus.

Erschaudernd unterbrach da der König die Seherin. Nebukadnezar: O Sajaha! Treue Ratgeberin deines alten Königs! Gib mitleidvoll mir ein besseres Bild, das ich in die andere Welt mitnehmen mag.

Sajaha: Zuerst muß das Schlimme kommen - und das noch Schrecklichere.

Denn der böse Geist selbst wird in Menschengestalt die Erde betreten - vergöttert von allen Sendlingen des Bösen.

Er wird in den Seelen der Menschen auslöschen, was der Geist der Gottheit ihnen zuvor gebracht hatte, wird ein wohlbereitetes Lager vorfinden, um sich behaglich zu fühlen; denn der ganze Weltkreis wird seines Geistes sein - allein die einsamen Gerechten werden in der Stille auf ihre Stunde warten, die auch kommen wird.

Zuvor jedoch muß sich das Übel furchtbar austoben auf der Erdenwelt.

Alles was schlecht ist, wird als gut gelten; alles was gut ist, wird als schlecht gelten.

Die Menschen werden keinen Gott mehr erkennen. Völlerei und Hurerei, Verrat und Betrug werden ihre Götter heißen. Blut werden sie trinken und sich in Schleim suhlen.

Freche Lügen werden sie Wahrheit nennen, und Wahrheit wird in ihnen nicht sein. Ausgenommen in den einsamen Gerechten, die sehnsuchtsvoll warten auf den Dritten Sargon, dem sie heimlich ihren Mut geweiht haben.

Aus dem zertretenen Boden Chaldäas wird dann der erste Funke des Neuen hervorschlagen. Er wird zum Himmel aufsteigen und fliegen, von eilenden Wolken getragen, zum Lande des Nordens hin. Aus dessen geschundener Erde steigt der Befreier empor, der Rächer: Der Dritte Sargon!

Und von Nord wie von Süd werden dann die einsamen Gerechten aufstehen und werden gewaltig sein und sturmgleich das Feuer entfachen und es vorantragen, das alles Übel ausbrennt überall, ja, überall.

Da hob der König beide Hände zum Himmel. Nebukadnezar: Schrecklich sollen sie sein, die Gerechten, und gnadenlos!

Sajaha: So werden sie sein!

_________________
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Und sollte ich vergessen haben, jemanden zu beschimpfen, dann bitte ich um Verzeihung!
Johannes Brahms


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