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 Betreff des Beitrags: Ist Europa gefallen?
Ungelesener BeitragVerfasst: Sa 15. Feb 2020, 16:20 
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Ist Europa gefallen?

Das Zentrum der Welt verlagert sich nach Osten
„Frage-Antwort“ vom 02.12.2019

Moderator: Guten Tag, Valerij Viktorovich!

Guten Tag, verehrte Zuschauer, Zuhörer und Gäste im Studio!
Heute ist der 2. Dezember 2019.
Wir beginnen mit einem Ereignis, genauer gesagt mit einer Erklärung des ehemaligen Präsidenten von Frankreich,
Nicolas Sarkozy, die zur Zeit breit diskutiert wird.

Er sagte Folgendes: «Wenn irgendwer denkt, dass dieses Problem nur die politischen Parteien betrifft,
dann übersehen sie den Niedergang Europas und des Westens.
Jahrhunderte lang verlief die Achse der Welt durch den Westen.
Heute hat sie sich nach Osten verschoben.
Von den sieben Milliarden Menschen der Weltbevölkerung leben in Asien vier Milliarden,
aber im “Zentrum” nur 800 Millionen.
Wir sind aus demographischen Gründen nicht mehr das Zentrum der Welt».
Kommentieren Sie bitte dieses Aussage.

Valeriy Pyakin: Das ist überhaupt eine sehr bedeutende und inhaltsreiche Erklärung,
und sie betrifft die Verlagerung des Konzentrationszentrums der Steuerung aus Europa (Großbritannien)
und den USA nach Asien (nach China und in den Iran)
– das, wovon wir immer reden.
Uns wird ständig gesagt: «Wo sehen Sie so etwas?» und ähnliches.

Wenn jemand die Verlagerung der Produktion und der technologischen Zentren nicht sieht,
dann muss man sich schon fragen, was derjenige überhaupt versteht.
Oder wenn man die Verlagerung der Konzentrationszentren der Steuerung
über das Finanz- und Kredit-System nicht sieht, stellt sich dieselbe Frage.
Sehen Sie das Wachstum von Staaten, ihres Einflusses und ihre wachsende überstaatliche Tätigkeit nicht?

China, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts überhaupt nicht als Staat wahrgenommen wurde,
betreibt jetzt, am Beginn des 21. Jahrhunderts, eine aktive Expansionspolitik,
baut seine eigenen Militärbasen im Ausland, führt Infrastruktur-Projekte zur Erschließung Lateinamerikas und Afrikas durch
(was allein eine transafrikanische Eisenbahn kostet!) und vieles andere.
Man sieht ja faktisch eine bestimmte Entwicklung des Landes, seine Umformatierung, die Änderung seiner Beziehungen zur Welt.

Aber wie orientiert sich der Kleinbürger?
Falls es irgendwo offiziell bekannt gegeben wurde, heißt das, es wurde bestätigt und daher findet dieser Prozess statt.
Wenn es keine offizielle Bestätigung gab… Wie zum Beispiel mit dem IS:
es gab von Anfang an sehr viele Informationen darüber,
dass es sich beim IS um eine inoffizielle Armee der Vereinigten Staaten handelt
(wir haben darüber gesprochen), aber solange es keine offiziellen Erklärungen gab
(und die kamen erst, als die Masse an Informationen darüber einfach überwältigend war),
waren die Kleinbürger, die sogenannten Analytiker nicht in der Lage, ihre eigenen Schlüsse aus dem zu ziehen,
was sie sehen – sie brauchen unbedingt eine offizielle Erklärung.
Das ist wie bei Kosma Prutkow: «Wenn an einem Käfig mit einem Büffel “Elefant” steht,
traue Deinen Augen nicht». Aber wenn man seinen Augen nicht traut… was ist dann richtig?
Elefant oder Büffel – was ist primär?
Nun, für solche Analytiker ist immer das Aushängeschild relevant.

Jedes beliebige Projekt auf globaler Ebene, so auch die Verlagerung des Konzentrationszentrums der Steuerung,
funktioniert nach dem Prinzip des Overton-Fensters.
Und je größer der Umfang des Projektes ist, desto länger sind die Zyklen des Overton-Fensters.
Das betrifft zum Beispiel auch die Vorbereitung eines Projektes…
Zunächst erscheint die in die Gesellschaft einzubringende Idee unvorstellbar,
aber sie erscheint mal hier, mal da und mal dort.
Und was sehen wir jetzt hier?
Wir beobachten eine Übergangsphase.

Dateianhang:
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Man sagt uns: «Wer ist schon Sarkozy? Ein kleiner Präsident.
Er hat das nicht hinbekommen und jenes nicht erreicht…» usw.
Aber das ist ja der Sinn der Sache.
So, wie bei uns, gibt es auch im Westen einen eklatanten Mangel an Führungskräften.
So oder so wird immer wieder auf dasselbe politische Personal zurückgegriffen.
Wenn man einmal in diesen Kreis aufgenommen wurde, ist es schwer,
da wieder herauszukommen (man kann Dich rauswerfen, aber selbst wieder herauszukommen ist sehr schwer).

Und in dieser Situation ist Sarkozy.
Er erfüllt zuverlässig die Pläne des Globalen Prädiktors in Bezug auf den Umbau Europas,
und wenn er auch von einigen Leuten als gescheiterter Präsident betrachtet wird,
gehört er doch in jedem Fall weiterhin zu diesem Kreis.

Und, weil er tatsächlich einige Dinge nicht regeln konnte, ist das für ihn eine Art Erziehungsmaßnahme.

In der aktuellen Situation hat für den Globalen Prädiktor das Steuerungs-Manöver
zur «Beseitigung der “Eliten” als Mittel zur Erhöhung der Steuerungsqualität» hohe Priorität.
Es gibt immer irgendeinen Politiker, dem man aus erzieherischen Gründen einen Schrecken ohne Ende
(nicht ein Ende mit Schrecken, sondern einen Schrecken ohne Ende) bereitet,
damit das alle sehen, selbst so ein Leben nicht haben wollen und daher das tun, was man von ihnen erwartet.

Am Beispiel des Einen wird somit die ganze restliche politische “Elite” erzogen.
Und Sarkozy war lange Zeit ein solcher «politischer Prügelknabe».

Und gerade weil er in einiger Hinsicht so unbedeutend ist,
aber trotzdem zum Personal dieser globalen “Elite” gehört
(hier ist nicht der Globale Prädiktor gemeint, sondern die “Elite”, über die die globale Politik umgesetzt wird),
wurde ihm, wie auch Macron, der Beginn der neuen Phase des Overton-Fensters anvertraut,
wenn die Idee von «unmöglich!» zu «lasst uns mal darüber reden, ob es nun unmöglich ist oder nicht» übergeht.

Sie stellen damit eine bestimmte Frage zur Diskussion.
Und sie machen das sehr gut und effektiv.
Wer also abwinkt: «Wer ist schon Sarkozy – ein Niemand», der sieht den Prozess nicht,
dass im Prinzip das Volk schon auf die Verlagerung der Konzentrationszentren der Steuerung vorbereitet wird.

Was aber die Fragestellung selbst betrifft, die Art, wie er sie aufgeworfen hat,
so sagte er, dass der Dreh- und Angelpunkt der Macht immer durch den Westen ging,
es jetzt im Westen weniger Bevölkerung gibt, es früher aber mehr waren…

Ja, wann hat es das denn je gegeben, dass der Westen mehr Bevölkerung hatte?

Im 19. Jahrhundert, als China praktisch Europa mit Billigwaren überflutet hat,
war die chinesische Wirtschaft auch schon größer, und die Bevölkerung Asiens ebenfalls.

Das weltweite Kolonialsystem entwickelte sich auf die Weise,
dass kleine Gruppen weißer Kolonisatoren in riesige Länder kamen,
in denen eine andere Bevölkerung lebte, wie zum Beispiel, als Großbritannien nach Indien kam und Indien regierte.
Die eigentlichen britischen Kräfte (ich meine die militärischen) bestanden lediglich aus etwa zwei Divisionen.
Und die regierten das Land, das selbst in der Metropole mit seiner
Bevölkerung zahlenmäßig mehrfach überlegen war.
Wie ging das?
Und hier kommen wir wieder auf die Arbeit über den Staat zurück.
Was braucht ein Staat, um sich als Staat behaupten zu können?

China konnte nur deshalb in der Welt nicht weiter expandieren,
weil es für China keine globale Aufgabe gab.
China agierte nicht auf Ebene der globalen Politik,
es arbeite nicht an seiner Außenpolitik, sondern konzentrierte sich ausschließlich auf seine Innenpolitik.
Als Chinas Kokon Mitte des 19. Jahrhunderts dann von außen aufgebrochen wurde,
degradierte man es zu einem Rohstofflieferanten.
Das war das Ziel.
Überhaupt ist die Geschichte Chinas in dieser Hinsicht sehr interessant.
China hat sich von der Außenwelt so lange isoliert, bis der Westen diese Isolation auf die Weise beendete, wie er er sie beendete.

Der Westen war ein Subjekt der globalen Politik.
In dieser Hinsicht waren die westlichen Länder im Vergleich zu den Ländern,
in die sie einmarschierten, handlungsfähiger,
weil sie eine technologisch und sozial höher entwickelte Staatsorganisation hatten.
Deswegen marschierte eine kleine Einheit weißer Kolonisatoren
in jedes Land ein (sei es Lateinamerika, Afrika oder Asien) und
brachte die Staatsstrukturen unter ihre Kontrolle, indem sie der einheimischen
«Elite» neue Möglichkeiten zum Machterhalt aufzeigten,
wobei sie jedoch alle für den Staat notwendigen Kompetenzen,
für das Bestehen auf einer höheren Entwicklungsstufe, FÜR SICH beansprucht hatten.

Was wurde aus den Kolonien als das Kolonialsystem zerbrach und alle Kolonisatoren fort waren?

Die Einheimischen übernahmen die Macht.

Aber waren sie denn in der Lage, die Existenz ihrer Staaten und deren Handlungsfähigkeit auf dem Niveau zu halten?
Nein. Es fehlten die kulturellen Voraussetzungen.
Während der Kolonialzeit haben sie den Durchbruch nicht geschafft,
sie haben keine neuen Kompetenzen errungen,
mit denen es möglich wäre, die Existenz des eigenen Nationalstaates zu sichern.

Nur in einem Land führten die Globalisten ein solches Kompetenzentransfer-Experiment durch – in Russland.
Am Beispiel Finnlands wurde damals die Schaffung neuer Staaten erprobt.
Doch das Experiment scheiterte. Finnland war nie ein souveräner Staat und ist es auch heute nicht.

Obwohl Finnland ein geopolitischer Punkt¹ ist und unter der direkten Kontrolle des Globalen Prädiktors steht,
bleibt es nach wie vor trotzdem ökonomisch KOMPLETT von Russland abhängig.
Ohne Russland ist Finnland ökonomisch absolut handlungsunfähig,
es ist kein Staat und wird auseinanderfallen.
Eine andere Sache ist, dass Russland selbst in vielerlei Hinsicht extern gesteuert wird.
Dadurch, dass die Provisorische Regierung selbst das Land zerstört hat,
ebnete sie den Weg für die Schaffung neuer Staaten, wie es bereits vor hundert Jahren unter der
Herrschaft des Zarenhauses der Romanows in Bezug auf Finnland geplant worden war.

Damals hatte man die Schaffung neuer, mehr oder weniger, souveräner Staaten geplant,
die Technologien besitzen sollten, welche die Existenz des Staates in der technologischen Welt sichern sollten.

Die Rechnung ging aber nicht auf. Das Konzept war falsch.
Den einzig richtigen Weg zeigt die Russische Welt, zeigt Russland auf.
Und wenn sie diesen Weg gehen, werden die Völker einen konkreten technologischen Sprung bezogen
auf die soziale Steuerung vollbringen, dabei ihre Kultur bewahren und jedem einzelnen Mitglied
ihrer Nation berufliche und soziale Entwicklungsmöglichkeiten einräumen.

Ich schweife ab… Gerade weil Europa und Großbritannien zusammen mit den
Vereinigten Staaten Konzentrationszentren der Steuerung waren,
gegen deren soziales und technologisches Niveau die restliche Welt nichts entgegenzusetzen hatte,
führte die Expansion dieser Konzentrationszentren dazu, dass sich ein Kolonialsystem herausgebildet hat .
China und andere Länder, unabhängig von der Größe der einheimischen Bevölkerung, standen dem machtlos gegenüber.

Deshalb ist es reines Blendwerk zu erklären, das Konzentrationszentrum
der Steuerung in Asien entstehe nur deshalb, weil dort die Bevölkerungszahl so hoch ist.

Aber genau das ist nötig, damit die Overton-Fenster die Verlagerung des
Konzentrationszentrums der Steuerung von Europa, Großbritannien und den USA nach China und den Iran verschleiern können.
Das muss man aber erstmal richtig verstehen.

Dateianhang:
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Was muss man dabei bedenken?
Sei es ein transnationales Unternehmen, ein nationales Unternehmen oder irgendein Staat — derjenige,
der als Erster rechtzeitig die globalen Tendenzen erkennt

… Derjenige, der vor allen anderen Führungskräften als Erster diese Prozesse,
denen man sich nicht widersetzen kann, erkennt und diese richtig nutzt,
wird wesentlich mehr Vorteil daraus schlagen können
— für sich, sein Land und seine Bevölkerung.
Warum? —
Weil ein Mensch, ohne Ziel vor Augen, wie ein Segelschiff ist, das keinen Rückenwind hat.

Wenn du aber dein Ziel kennst, kannst du auch bei Gegenwind dein Ziel erreichen
(siehe z.B. das Manöver «Kreuzen» beim Segeln).

In diesem Zusammenhang ist es wichtig, die Steuerungsprozesse
auf globaler Ebene korrekt zu erkennen und diese für das Erreichen
der eigenen staatlichen, nationalen oder klan-wirtschaftlichen Ziele zu nutzen.


Sind unsere Damen und Herren Analytiker dieser Aufgabe gewachsen?
Alle politischen Talk-Shows und analytischen Berichte beweisen das Gegenteil.
Wir haben keine Analytiker, die diese Prozesse im Zusammenhang sehen und verstehen.

Was ist das dementsprechend für eine Führung?
Den Menschen bleibt nichts Anderes übrig,
als selbst die Steuerung zu erlernen und eine Massenstatistik zu schaffen,

und den Interessen des gesamten Russischen Staates – Russlands – dient
(ich meine das Große Russland, inklusive der heutigen kleinen Souvenirrepubliken).

In diesem Zusammenhang eine kleine Randbemerkung:. Die Bolschewiki kannten sich in der globalen Politik bestens aus.

Wir haben bereits viel über die Bedeutung der Staatsflaggen gesprochen.
Was haben die Bolschewiki gemacht?
Sie schufen auf Grundlage der roten russischen Flagge ihre eigene konzeptuelle Flaggenreihe.
Diese Flaggen müssen wieder verwendet werden.
Keine einzige dieser kleinen Souvenirrepubliken,
die ihre aktuelle Pseudo-Nationalflagge bewahrt haben,
wird ein Nationalstaat werden oder unter dieser Flagge ein glückliches Leben führen.
Denn sie müssen zu den Flaggen zurückkehren, die von den Bolschewiki in der Sowjetunion konzipiert wurden.

_________________
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Und sollte ich vergessen haben, jemanden zu beschimpfen, dann bitte ich um Verzeihung!
Johannes Brahms


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