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 Betreff des Beitrags: Elektro Magnetischer Puls
Ungelesener BeitragVerfasst: Sa 9. Nov 2019, 20:20 
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Elektro Magnetischer Puls


1. Einleitung


Nukleare Waffen haben verschiedenartige zerstörerische Auswirkungen auf ihr Ziel: Zum einen eine starke Druckwelle, starke Hitzeentwicklung, Belastung der anwesenden Lebewesen durch radioaktive Strahlung und auch nachfolgende Effekte wie hohe Wellen oder Fallout.

Ein weiterer Effekt ist der elektromagnetische Puls ( EMP ). Hierbei handelt es sich um eine sehr kurze aber äußerst starke elektromagnetische Welle. Durch die induzierten Ströme in elektrisch leitfähigem Material kann so elektrisches und elektronisches Equipment zerstört werden. Da die Wirkung von elektromagnetischen Wellen auf bspw. den Menschen nicht eindeutig geklärt ist und keine direkten Todesfälle bei starken elektromagnetischen Feldstärken auftreten, wird dieser Effekt in die Kategorie der ‚sauberen’ Waffen, die keine Menschen direkt töten, eingeordnet. Der NEMP, der durch Atombomben hervorgerufene EMP, ist von Natur aus natürlich nicht von den verheerenden Auswirkungen der Atombombe abzukoppeln.

Dadurch, dass durch den EMP die informationsverarbeitende Infrastruktur eines industriellen oder postindustriellen Staates zerstören kann, kann dieser Effekt so genannter „Information Warfare“ – Kampagnen als Grundlage dienen. Mithilfe dieser Waffen ist es möglich ohne das Leben von Zivilisten oder eigenen Soldaten zu gefährden das Informationssystem des Gegners auszuschalten oder zumindest zu schädigen. Da heute auch zivile Ziele auf diesen Systemen basieren, ist so eine effektive Schwächung des Gegners möglich.






2. Physikalische Grundlagen des NEMP


Schon im Sommer 1945 war die Existenz NEMP bekannt. Enrico Fermi versuchte zu dieser Zeit, die theoretisch mögliche elektromagnetische Feldstärke zu berechnen. Allerdings waren hier die eigentlichen Effekte des EMP noch nicht vollständig bekannt und man verstand den Vorgang der Erzeugung noch nicht ganz. Erst in den 60er Jahren, nach etlichen Atombombentests hatte man genügend Messdaten zur Verfügung um die Theorie des EMPs vollständig zu verstehen.



Bei der Explosion einer Atombombe entsteht durch die Spalt- und Zerfallsprozesse Gammastrahlung. Die Gammastrahlung wirkt auf die sie umgebenden Moleküle und Atome durch den Compton Effekt. Gammastrahlung hat eine hohe Energie, d.h. den Gammaphotonen kann eine verhältnismäßig hohe Masse zugeschrieben werden. Wenn nun ein solches Gammaphoton auf ein Elektron trifft, kann auf dieses durch einen mit dem elastischen Stoß zu vergleichenden Effekt Energie übertragen werden. Das Elektron kann so seine Richtung und seine Geschwindigkeit ändern und ist durch seine höhere Energie nun auch in der Lage die Atomhülle zu verlassen, das Gammaphoton ändert auch seine Geschwindigkeit und Richtung entsprechend, die Richtung der Gammaphotonen zeigt nun nicht mehr auf eine punktförmige Quelle zurück, was eine einfach Berechnung der Stärke der entstehenden Felder erschwert.

Die Comptonelektronen bewegen sich nun mit hoher Geschwindigkeit vom Zentrum der Explosion weg, während sich die nun ionisierten Atome nur langsam bewegen können. Durch diese Ladungstrennung wird kurzzeitig ein Feld aufgebaut. Dieses bricht schnell wieder in sich zusammen, da sich die positiv geladenen Ionen und die Elektronen im Feld wieder aufeinander zubewegen. Bei bodennahen Explosionen können die Elektronen auch über den Erdboden wieder zurückfließen. ( nach [Hersh], )

Die entstehenden Feldstärken liegen bei >10kV/m [CKopp] bzw. bei >4000 A/m [Hersh], die Ausbreitungscharakteristiken und weiter mit der Explosion verbundene Effekte variieren jedoch, je nachdem in welcher Höhe die Atom- bzw. Wasserstoffbombe gezündet wurde.

Als bodennah sind alle Detonationen unterhalb 2 km eingezuordnen, darauf folgen die mittelhohen bis 30 km und die hohen Detonationen über 30 km.







Bodennahe Detonation : ( Höhe < 2 km )

Die Auswirkungen einer bodennahen Detonation durch Hitze und Druckwelle sind sehr stark, der EMP Effekt ist stark, aber nur in einem eng begrenzten Gebiet wirksam. Zum einen können die Gammaphotonen sich nur in eine Richtung bewegen, zum anderen wirkt der Boden als Leiter und führt die Elektronen und die Ionen schnell wieder zusammen, das Feld bricht zusammen. Allerdings entsteht durch die sich zurückbewegenden Elektronen wieder ein Magnetfeld, das durch das Zentrum der Explosion läuft.



Mittelhohe Detonation : ( 2km < Höhe < 30 km )

Mittelhohe Detonationen sind fern vom Boden, aber immer noch unterhalb der oberen Atmosphäre. Die Felder werden mit zunehmender Höhe symmetrischer, die durch die Ströme im Boden verursachten Magnetfelder verschwinden jedoch. Durch unterschiedliche Luftdichten nimmt die Asymmetrie der Felder dann wieder mit größerer Höhe zu.



Hohe Detonation : ( Höhe > 30 km )

Wenn die Bombe im annähernd luftleeren Raum detoniert, legen die Gammaphotonen einen größeren Weg zurück, bis sie mit den Luftmolekülen in aureichender Anzahl in Wechselwirkung treten. Der Bereich in dem der Compton Effekt auftritt kann über 2000 km Durchmesser haben und ist annähernd kreisförmig. Durch die durch das Erdmagnetfeld auftretende Lorentzkraft werden sich die entstehenden Elektronen in Richtung Erdoberfläche bewegen und in bekannter Art und Weise das Feld aufbauen, dass nun eher einem homogenen Feld entspricht.



nach [USArmy]



Im Verhältnis zu den anderen Detonationstypen ist die Feldstärke bei gleicher Bombe zwar um einiges geringer, allerdings kann durch entsprechend große, meist Wasserstoffbomben, prinzipiell ein elektromagnetisches Feld mit einer Stärke von 50kV/m über der gesamten USA erzeugt werden. [Hersh]



Der primäre EMP hat eine Dauer von 1µs – 1ns, nachgelagerte Effekte treten mit unterschiedlichen Dauern nach 1 ns bis zu 15 Minuten ein. So können auch bei der Explosion entstehende Neutronen einen EMP erzeugen, indem sie in der Ionosphäre bestimmte Gebiete aufheizen und ionisieren. Dieser Effekt wird spätzeitiger magnetohydrodynamischer EMP genannt. [FAS]


3. Auswirkungen des EMP


Viele Auswirkungen lassen sich zumindest teilweise mit den zerstörerischen Wirkung eines natürlichen Blitzes vergleichen. Allerdings werden Menschen durch den EMP normalerweise nicht direkt in Mitleidenschaft gezogen und über die Langzeitfolgen lang andauernder schwacher elektromagnetischer Strahlung oder auch kurzzeitiger starker Strahlung ist nicht viel bekannt, bzw. nicht viel veröffentlich und von mehreren Institutionen geprüft.

Das starke Feld existiert zwar nur sehr kurz, die Auswirkungen können aber gravierend sein. Gerade weil das Feld schnell wieder in sich zusammenfällt können hohe Spannungen in elektrisch leitfähigen Materialien entstehen ( U ~ Φ’ ) . Da sich die Felder mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten ist auch keine Warnung möglicherweise auch betroffener Gebiete möglich.

Besonders anfällig für EMP sind lange Leiter wie bspw. Antennen, das Stromversorgungsnetz, Eisenbahnschienen, Pipelines, Metallzäune usw. . Unterirdische Leiter sind nur teilweise durch das Erdreich abgeschirmt, durch die enorme Stärke des elektrischen Feldes wird auch in ihnen ein elektrischer Strom induziert. Die entstehenden Spannungen und Stromstärken zerstören dann die angeschlossenen Geräte wie Transformatoren, Telefonleitungen, elektrische Geräte im Allgemeinen, sofern sie nicht entsprechend abgeschirmt sind. Weiterhin können stehende Wellen auf Leitern oder in Lüftungsschächten beträchtliche Schäden verursachen. Diese können von der Zerstörung von Kabeln bis zu Zerstörung der angeschlossenen Geräte reichen.

Bei normalen Blitzeinschlägen wurden bspw. Auswirkungen stehender Wellen in Lüftungsschächten beobachtet, die die dort verlaufenden Kabel in regelmäßigen Abständen zerstört hatten.

Insbesondere die moderne Computertechnik ist sehr anfällig für diese Art Angriff, da die integrierten Schaltkreise oft schon bei einer Spannung von 5-15V zerstört werden können. Da militärische Objekte diese Technik massiv einsetzen, sind Gegenmaßnahmen nötig und dementsprechend auch entwickelt worden.


3.1 Möglichkeiten gegen EMP





Um im Falle eines Angriffs durch EMP nicht die gesamte Informationsinfrastruktur zu verlieren, gibt es verschiedene Methoden der Abschirmung und auch Grundsätze beim Bau von Objekten die EMP resistent sein sollen.

Soll z.B. ein Flugzeug EMP resistent gemacht werden, so sollte es keine Antennen auf der Außenseite haben. Hier stellt sich nun das Problem, dass wenn das gesamte Flugzeug wie ein Faraday’scher Käfig ist, wie dann die Kommunikation mit dem Boden weiterhin gewährleistet werden kann. Hierzu können bspw. Glasfaser zu den entsprechenden Sendern/Antennen führen, die dann selbst wieder von einer autonomen Stromversorgung versorgt werden.

Häuser oder einzelne Räume können durch lückenlose Ummantelung mit Metallfolie, die nur einige µm dick sein muss, aber vor Verletzungen sicher sein muss, geschützt werden. Problemstellen sind hier der Zugang, der durch eine ‚Luftschleuse’ realisiert werden kann, die Lüftung, die sorgfältig mit feinen Drahtgittern geschützt werden muss, und die Stromversorgung. Das Risiko über die Stromversorgung geschädigt zu werden kann durch einen Überspannungsschutz, der eine Funkenentladungsstrecke und einen Tiefpass enthält, gemindert werden.

Allgemein gilt, je kleiner die Wellenlänge der elektromagnetischen Strahlung ist, desto kleiner dürfen auch nur die Löcher in der Abschirmung wie bspw. die Lochgröße der Gitter vor dem Lüftungsschacht sein.



Auch die Atomsprengköpfe und die sie tragenden Raketen müssen gegen EMP geschützt sein, damit keine Abwehr der Raketen durch den Gegner mit EMP möglich ist, und auch damit wenn mehrere Atomangriffe gleichzeitig geplant sind, eine Bombe nicht alle anderen Explosionen verhindert.
























4. Nichtatomarer EMP – ‚konventionelle’ EMP - Bomben


Ein großer Nachteil des NEMPs ist die Tatsache, dass eine Atombombe benötigt wird, die zum einen radioaktive Stoffe freisetzt, einen großen Wirkungsradius hat und auch sehr teuer ist. Außerdem kann eine Atombombenexplosion meist nicht verheimlicht werden, Geheimmissionen oder kriegsvorbereitende Maßnahmen mit NEMP wären also nicht möglich.

Es gibt mehrere Möglichkeiten einen zumindest dem EMP ähnlichen Effekt zu erreichen : Durch explosionsgetriebene Feldkompressionsgeneratoren ( Flux Compressing Generator, FCG ), explosionsgetriebene magnetohydrodynamische Generatoren ( MHDG ) und durch Hochleistungsmikrowellensender ( High Power Microwave Sources, HPM ) .



Die FCGs sind die älteste Technologie auf diesem Gebiet, sie wurde schon Ende der 50er in den USA entwickelt und getestet.

Ein FCG liefert in 10-100µs bis zu 10 MJ elektrische Energie. Der FCG kann aber als Energiequelle für Hochleistungsmikrowellensender oder für ein größeren FCG genutzt werden.

Die Idee hinter den FCGs ist, dass man mit Hilfe eines schnellen Sprengstoffs ein Magnetfeld komprimiert und dadurch möglichst viel Energie der Explosion auf das Magnetfeld überträgt. Das Magnetfeld vor der Explosion wird im Allgemeinen durch Geräte erzeugt, die Ströme in der Größenordnung von 10kA – 1MA liefern können. Dies sind entweder Kondensatorbänke, FCGs oder MHDs.



nach [CKopp]



Der Sprengstoff sitzt in dieser Art FCG in einem Kupferrohr. Um dieses Kupferrohr, aber von ihm isoliert, ist der Stator des FCGs, der das Magnetfeld erzeugt. Da dieses Magnetfeld sehr stark ist, somit sehr starke Kräfte auftreten, muss der Stator von außen mit einem nichtmagnetischen Stoff zusammengehalten werden.

Wenn der Strom durch den Stator sein Maximum erreicht, wird die Sprengladung gezündet und das Kupferrohr nach außen gedrückt. Dieses schließt so die einzelnen Windungen des Stators nacheinander von einer Seite zur anderen kurz und bewirkt so eine Kompression des Magnetfelds. Das Resultat ist ein stark ansteigender Strom im Stator, bis das FCG zerstört ist. Die Zeit, in der der Strom ansteigt beträgt ca. 10-100 µs.



MHD Generatoren sind bei gleicher Größe wie FCGs nicht so effektiv und dienen daher meist nur als Energielieferanten für FCGs. Das Prinzip eines MHDs ist, dass sich ein Leiter quer zu einem Magnetfeld bewegt und somit eine Spannung induziert. In diesem Zusammenhang ist der Leiter meistens in Plasma, das durch eine Explosion erzeugt oder beschleunigt wurde.



HPM haben gegenüber den FCGs den Vorteil einer höheren Frequenz. Während die FCGs Frequenzen unter 1MHz erzeugen können die HPMs elektromagnetische Wellen im Dezi- und Zentimeterbereich erzeugen, was eine genauere Anpassung an die Art des Ziels ermöglicht.

HPM Generatoren beschleunigen Elektronen von einer Kathode aus in Richtung einer Anode. Oft durchfliegen die Elektronen die Anode und laden so den Bereich hinter der Anode auf. Unter geeigneten Bedingungen fängt dieser Bereich an zu oszillieren. Die Leistung dieser Geräte liegt zwischen 100kW – 40GW.

Durch die höheren Frequenzen ist nun auch eine effektivere Bündelung der Strahlung möglich. Die dazu benötigten Antennen verschmelzen zwar aufgrund der hohen Feldstärken innerhalb weniger µs, aber für die restliche Betriebsdauer kann auch das dann entstehende Plasma die Aufgabe als Antenne übernehmen.










5. Bisheriger Einsatz von EMP


Die ersten größeren Schäden die durch EMP hervorgerufen wurden, konnte man 1962 auf Hawaii beobachten. Eine in der oberen Atmosphäre über dem Südpazifik gezündete Atombombe war in der Lage, auf der 1500km entfernten Insel erhebliche Schäden im Telefon- und Stromversorgungsnetz zu bewirken.

Wann und wo zu militärischen Zwecken EMP eingesetzt wurde, ist nicht eindeutig zu sagen. Vieles deutet darauf hin, dass die USA diese Technologie zusammen mit sog. Skalarwaffen im Golfkrieg eingesetzt haben, um die Irakische Luftabwehr und Stromversorgung zumindest zeitweise außer Betrieb zu setzen.

Auch für den Einsatz von EMP im Kosovo Krieg findet man Hinweise: Ausfälle von Kraftwerken, auftretende Überspannungen und merkwürdige Wetterphänomene. Dies alles bewegt sich aber im Bereich der Spekulationen. In beiden Fällen muss es sich wenn überhaupt um konventionelle EMP Waffen gehandelt haben.

Der aktuelle Afghanistankonflikt wirft 2 Probleme auf: Mangels technischer Ausrüstung in Afghanistan hätte ein EMP Angriff der USA wenig Auswirkungen gehabt, da dort die Informationsweiterleitung meist noch nicht durch elektronische Medien übernommen wird, und wenn, man dann schnell wieder bei einem Ausfall auf die vorhandenen traditionellen Kommunikationsmittel zurückgreifen könnte.



Zusammen mit der Tatsache, dass die westlichen Staaten sehr anfällig gegenüber EMP sind, könnte EMP auch als Waffe für Terroristen geeignet sein. Ein FCG bspw. kostet ca. 1000-2000€, ist also billig und aufgrund der Größe gut für terroristische Anschläge geeignet. Allerdings wären so nur lokal eng begrenzte Anschläge möglich, da diese Generatoren oft nur eine Reichweite von einigen 100m haben. Militärische Einrichtungen würden wohl aufgrund ihrer EMP resistenten Hardware kaum in Mitleidenschaft gezogen, wohl aber die Stromversorgung und elektronische Geräte der Zivilbevölkerung.



Elektromagnetische Wirkungen
Durch die Einkopplung von elektromagnetischen Feldern in elektrische Leiter aller Art und beliebiger Struktur können in elektrischen und elektronischen Geräten derart hohe Spannungen, Ströme und Energien auftreten, dass diese gestört bzw. zerstört werden.
Als Schutzmaßnahme können elektronische Systeme durch sogenanntes Härten widerstandsfähiger gemacht werden.

Nuklearer elektromagnetischer Puls (NEMP)
Elektromagnetische Waffen
Abkürzungen
Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) ist die Fähigkeit eines elektronischen Systems in seiner elektronischen Umgebung zufriedenstellend zu funktionieren, ohne diese Umgebung, zu der auch andere Systeme gehören, unzulässig zu beeinflussen. Systeme sind heute im Rahmen der Sicherstellung der EMV meist gegen die in der Industrie bzw. im Alltag vorkommenden Störungen abgeschirmt und geschützt. Starke Impulse (das heißt mit hoher Feldstärke) können aber weiterhin zum Ausfall der Systeme führen. Diese starken Pulse treten bei Kernwaffenexplosionen auf, können aber auch gezielt durch technische Vorrichtungen erzeugt werden (sogenannte Elektromagnetische Waffen).

Nuklearer elektromagnetischer Puls (NEMP)
Der nukleare elektromagnetische Puls (NEMP) ist eine Wirkungskomponente, die bei Kernwaffendetonationen auftritt. Es handelt sich um ein impulsförmiges elektromagnetisches Feld hoher Intensität sowie großer räumlicher Ausdehnung.
Der NEMP tritt bei bodennahen sowie atmosphärischen Kernwaffendetonationen auf und wird entsprechend als Endo-NEMP oder als Exo-NEMP bezeichnet. Es treten Felder von mehreren kV/m beziehungsweise A/m auf mit Impulsdauern von etwa 100 ms und einer Anstiegszeit im Nanosekundenbereich. Bei Explosionen in mittlerer Höhe ist er schwächer ausgeprägt.

Ohne Schutzmaßnahmen (sogenannte Härtung) von Bauteilen und Systemen, die meist eine Zerstörschwelle von Milliampere bzw. wenigen Millivolt haben, führen die Größenordnungen von Kilovolt und Kiloampere zur direkten Zerstörung der nicht gehärteten Systeme.

Elektromagnetische Waffen
Elektromagnetische Pulse hoher Intensität sind auch ohne Kernwaffenexplosion zu erzeugen. Es gibt Berichte, dass die notwendigen Vorrichtungen (Elektromagnetische Waffen) bis auf Koffergröße reduziert werden können. Die Reichweite ist aber nicht vergleichbar mit der Reichweite des elektromagnetischen Pulses bei der Zündung einer Kernwaffe.

Die elektromagnetischen Waffen werden oft auch als E-Bomben bezeichnet und finden sich auch unter dem Begriff High Power Microwaves (HPM). Die Einschätzung der Auswirkungen von elektromagnetischen Pulsen auf Menschen ist nicht abschließend geklärt. Betroffen sind aber unter anderem Personen mit Herzschrittmachern oder anderen elektronischen Implantaten. Der Einsatz einer EM-Waffe zielt aber vorrangig auf die Zerstörung von Einrichtungen.


E-Bombe elektromagnetische Bomben

EMP elektromagnetischer Puls

EMV elektromagnetische Verträglichkeit

EM-Waffe elektromagnetische Waffe

HPM High Power Microwaves

HLMW Hochleistungs-Mikrowellen

NEMP nuklearer elektromagnetischer Puls; durch eine Kernwaffendetonation erzeugte elektromagnetische Strahlung sehr großer Intensität

ENDO-NEMP bodennaher (endoatmoshärischer) NEMP, der bei Kernwaffendetonationen entsteht, die in Höhen bis 2 km stattfinden

EXO-NEMP exoatmosphärischer NEMP, hervorgerufen von Kernwaffendetonationen in Höhen über 35 km

TREE transient radiation effects on electronics

SGEMP systemerzeugter EMP (system generated EMP): durch Wechselwirkung des Systems mit dem Gammaimpuls einer Kernwaffe






Zum Thema „Urban-Survival“ habe ich schon ab und zu mit Freunden diskutiert wie man richtig vorgehen sollte, falls mal für Tage der Strom weg wäre und auch andere Szenarien durchgespielt... es ist am Ende (selbst wenn man annimmt nicht vorbereitet gewesen zu sein) immer darauf hinausgelaufen, dass es verhältnismäßig unerheblich gewesen wäre wie man vorgeht, denn selbst 3 Wochen ohne Strom ist zu schaffen wenn man nicht ganz blöd ist.

Was ist aber, falls der extremste Fall eintritt (den ich mir vorstellen kann) und durch einen EMP-Schlag (EMP= elektromagnetischer Impuls) wirklich alle elektronischen Geräte zerstört sind und das dann unter Umständen ganz Europa und auch angrenzende Kontinente betrifft?

- Es gäbe kein Wasser mehr aus der Leitung und die meisten Menschen können kein Wasser aus Gewässern usw. aufbereiten → Wassermangel, Krankheitsgefahr/Seuchen
- Es würden keine Fahrzeuge mehr fahren, die elektronisch gezündet werden → keine Mobilität
- Die Nahrungs- und Güterversorgung würde völlig zusammenbrechen → nach wenigen Tagen wären alle Lebensmittel in Supermärkten usw. aufgebraucht → Hungerkatastrophe
- Es gäbe keine Massenmedien mehr → niemand würde mehr Informationen bekommen können, es gäbe auch keine Möglichkeit der Koordination durch den Staat → völliges Chaos, Unsicherheit
- Die öffentliche Ordnung würde mit einem Schlag zusammenbrechen → das Gewaltmonopol des Staates wäre auf einen Schlag ohne Bedeutung → Recht des Stärkeren
- Alle Atomkraftwerke würden ohne elektrischen Strom bald eine Kernschmelze erfahren → weite Landstriche verstrahlt
- Völkerwanderungen
- Seuchen würden ausbrechen nach wenigen Wochen
- Alle kranken-, alten-, sehr jungen- und behinderten Menschen wären Ballast beim Überleben der Anderen
- Kaum jemand hat Ahnung von Überlebenstechniken, alle sind verweichlicht, kennen keine Tiere und Pflanzen, können sich nicht mal ohne Konkurrenz von der Natur ernähren
- In den Städten würden bald überall Feuer ausbrechen die niemand löschen kann
- Tiere in Massenzucht würden bald alle verhungern
- Kannibalismus würde immer häufiger auftreten


Das ist nur eine Auswahl von Dingen die auf uns zukommen würden (jeder kann das Bild gern vervollständigen), im Grunde ähnlich wie bei einem langen Stromausfall, bloß wesentlich heftiger und nicht so einfach umkehrbar (alle Technik ist ja flächendeckend zerstört).

Aus wissenschaftlicher Sicht ist ein so großer EMP Schlag nicht unmöglich (man kann ihn schlecht testen und schauen ob es klappt :lol: ). Man müsste theoretisch nur eine große Atombombe knapp über der Atmosphäre zünden und damit würde ein EMP ausgelöst, der großflächig alle modernen elektronischen Bauteile flächendeckend zerstört. Verrückte Machthaber mit Atombomben gibt es ja jetzt schon genug, nehmen wir also mal an, dass irgendwann jemand so was macht, egal wie verrückt das ist.

Im Grunde wären die Menschen auf einen Schlag in die Zeit vor der Industrialisierung zurückversetzt, bloß der Mensch wäre nicht mehr dazu gemacht so zu leben und das Gesellschaftssystem kann sich nicht mal einfach spontan umstellen von 2013 auf 1813, weil die nötigen Voraussetzungen und Strukturen dafür schlichtweg nicht mehr vorhanden sind.

Was denkt ihr wie man da am Besten vorgehen sollte, wenn man sich nicht gleich das Leben nehmen will?
Ich persönlich hab 2 Kinder und eine Frau... meine Vorgehensweise wäre sicher ganz anders als bei einem Single.

Würde mich mal interessieren was ihr machen würdet, wie ihr dann vorgeht, wenn der Fall tatsächlich eintritt - allein oder mit Familie - je nachdem wie es bei euch eben ist.
Kann man sich auf so was vielleicht vorher irgendwie sinnvoll vorbereiten und wie könnte das aussehen?

Da kann man mal bissle drüber philosophieren denke ich, wems zu blöd ist, der kann es natürlich auch lassen.

Nehmt bitte an, dass ihr in einer Stadt lebt mit 50.000 - 100.000 Einwohnern in der Mitte von Deutschland, dann sind die Grundvoraussetzungen ungefähr gleich bei dem Gedankenexperiment und der Rest ist eurer Phantasie überlassen.






Jeder Rechner besitzt ein geschirmtes Gehäuse und die CPU liegt auch
unter einem Heatspreader aus Metall.

Klar kommt etwas durch, aber der Impuls müsste schon so nahe sein dass
du dann auch direkt etwas davon mitbekommst.

Da alle kritischen Systeme wohl EMP-geschützt sind läge der Schaden nur
bei der Zivilbevölkerung.
Durch neue Autos und Rechner gäbe es dann bestimmt eine steigende
Konjunktur ... also alles in allem kann man einen Staat durch so etwas
nicht ernsthaft schaden.

Da das angreifende Land sofort mit einem Wirtschaftsembargo rechnen
müsste wird diese Möglichkeit auch keine sinnvolle Maßnahme darstellen.




Bei einer EMP optimierten H-Bombe, die in großer Höhe gezündet wird,
wird nicht mehr viel funktionieren. 50KV/m EMP gegen mit 200V/m
getestete Fahrzeuge. Rechner, Notebooks, Rechenzentren,
Telefonvermittlungen, DSL wird weitgehend tot sein. Dezentrale
Stromerzeuger wie Windkraftwerke, Solarumrichter, viele Trafostationen
sind auch defekt. Evt. bekommt man kleine Teilnetze wieder hochgefahren,
aber die vielen defekten Hochspannungstrafos bekommt man nicht so
schnell repariert. Im Gegensatz zu einem Solarevent gibt es keine
Frühwarnung, wo man das Hochspannungsnetz sicherheitshalber für einen
Tag runterfahren könnte.

VW Käfer, Golf 1, Autos bis BJ 1980 werden noch fahren, alle neueren,
die über eine elektronische Motorsteuerung verfügen, nicht mehr.
Reparatur fällt auch flach weil man bei Digikey etc. nichts mehr
bestellen kann.

Streichhölzer, Kerzen werden Konjunktur haben. Alle elektronisch
gesteuerten Heizungen werden nicht mehr funktionieren. Großstädte sind
dann definitiv der ungünstigste Aufenthaltsort.



Ein Blitzeinschlag in 100m Entfernung macht heutigen Geräten nichts mehr
aus, in 10m Entfernung gehen einige noch kaputt.

Die Blitzenergie betragt sagen wir mal x, die Entfernung 400km (= Höhe
EMP Bombenzündung). Die Energie nimmt mit dem Quadrat der Entfernung ab.

Nun die Frage: Um wie viel höher muss die Energie der EMP Bombe sein um
die gleiche Wirkung wie das Energiefeld eines Blitzes zu erzielen

Simpler 3 Satz,klarer Nachweis. Verstehe gar nicht wieso das nicht in
jedem "journalistischem" Artikel aufgeführt wird ;-) .

_________________
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Und sollte ich vergessen haben, jemanden zu beschimpfen, dann bitte ich um Verzeihung!
Johannes Brahms


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