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 Betreff des Beitrags: Herzschlagfinale
BeitragVerfasst: Do 18. Feb 2021, 14:59 
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Hier mal der Gegenpart , liebe Josi./ Herzschlagfinale ._l !!!kusswerf

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Herbstgeflüster – Nachtgemurmel – Nebelwinde - Uraltriesen, buntgewandet, verwunschen, runzelig, vom Alter gezeichnet, regenfeucht, ihre erdigen Atemworte füllen den Raum.

Sterbensroter Eichenbehang – Adernblut – Herbstfarbener Blattkalender - Kastanienschalen platzen.

Ich lausche, höre – In der Nachtstille, Dein leiser Atem – Unser zauberhaftes, wunderbares und einzigartiges Himmelsgeschenk.

Dein Papa schläft – Die Erschöpfung hat ihn eingeholt – Ich lasse ihn ruhen, gönne ihm diese kurze Auszeit nach all den durchwachten Nächten, obgleich er, mehr als alles andere, Dich, zusammen mit mir, betrachten möchte, wie Du, eingebettet in unsere Liebe, vertrauend darauf, dass wir Dich beschützen, wir jedwedes Unbill von Dir fernhalten, friedlich schläfst.

Thea, unser kostbares Kleinod – Dein, Dir angemessenes Schlafdomizil, ein Wikingerschiff, Dein Großpapa ist ein wahrer Künstler – Für Dich nur das Allerbeste, etwas Einzigartiges, für unser aller Einzigartigkeit, sollte es sein.

Zirbenholz – Wunderbaum - Wohltuend, aromatisch, weich – Eine wahre Duftkomposition aus sonnengetrockneten Kiefernnadeln, dazu ein Hauch von Vanille, blumig gewürzt – Mücken, Fliegen Motten, nicht eine Einzige hat, aufgrund des Aromas, je Deinen Schlaf gestört, nicht ein Insekt, hat Dich auch nur ein Mal belästigt.

Diese Wiege, so viel Hingabe, so viel Liebe, so viel Herzblut steckt in ihr – Großpapas Meisterstück – Und noch einmal, für seine Enkelin nur das Beste – Eine wahrlich perfekte Tischlerarbeit - Keine Nägel, keine Schrauben, alles nur geleimt und gedübelt – Keinerlei giftige Chemikalien, einzig geölt.

Ein imposanter Drachenschädel am Kopfende, der gewundene, mit Stacheln besetzte Schwanz, zu Deinen kleinen Füßchen, stabile Stützen, mit Schnitzereien versehene Kufen, nordische Runen zieren ringsum den glatten Rand.

Dein Schmusetuch, ohne dieses kannst Du nicht einschlafen – Blaugraurosa Patchwork, aus, von uns getragenen T-Shirts – Unser beider Geruch muss immer ganz nah bei Dir sein, ganz, ganz nah – Ich schaue nach, ob es so da liegt, wie Du es magst.

Suo Gan, Dein Lieblingsschlaflied - Leise – Walisisch – Interpret, Cai Thomas - Die Dauerschleife beginnt von vorn – Berührend, zu Herzen gehend – Ich muss Dir sagen, vor der Übersetzung, verstand ich kein Wort - Gänsehautpusteln, auf Deiner, meiner, auf unser aller Haut.

Suo gan

Hunan blentyn, ar fy mynwes
Clys a chynnes ydyw hon,
Breichiau mam sy´n dyn amandat
Cariad mam sy dan fy mron,
Ni chaiff dim amharu´th gyntun,
Ni wna undyn a thi gam,
Huna´n dawel, annwyl bientin,
Huna´n fwyn ar fron dy fam.

Huna'n dawel, hena, huna,
Huna'n fwyn, y del ei lun,
Pam yr wyt yn awr yn gwenu,
Gwenu'n dirion yn dy hun?
Ai angylion fry sy'n gwenu,
Arnat yno'n gwenu'n llon,
Titha'u'n gwenu'n ol a huno,
Huno'n dawel ar fy mron?

Paid ag ofni, dim ond deilen,
Gura, gura ar y ddor,
Paid aga ofni, ton fach unig
Sua, sua ar lan y mor,
Huna blentyn nid oes yma
Ddim I roddi iti fraw,
Gwena'n dawel ar fy mynwes
Ar yr engyl gwynion draw.
Suo gan

Kindlein, schlaf an meinem Herzen,
warm und wohlig ist es hier.
Mutters Arme dich umfangen,
Mutterliebe wacht in mir.

Nichts darf Deinen Schlummer stören,
niemand wird ein Leid Dir tun.
Bist an meiner Brust geborgen,
liebes Kindlein, schlafe nun.
Abend ward es, schlafe selig,
oh, wie bist Du schön, mein Kind!

Warum spielt jetzt grad ein Lächeln
um die Lippen Dein so lind?
Sehen Engel in der Höhe
Dich und lächeln froh Dir zu?
Lächelst Du zurück im Schlummer,
Du geliebtes Kindlein, Du?

Keine Angst, hab nichts als Blättchen
klopfen, klopfen an die Wand.
Keine Angst, hab nur ein Wellchen
murmelt, murmelt sacht am Strand.

Nichts hier könnte Dich erschrecken,
nichts Dich bringen in Gefahr,
schlaf an meiner Brust und lächle,
süß hinauf zur Engelsschar.

Nichts Dich bringen in Gefahr? Ich ersticke schier an meinem Tränenmeer – Meine Arme, mein Körper, meine Seele möchten Dich halten, halten, halten – Die Schmerzen, sie schreien in mir!

ANLL, Akute, nicht - lymphatische Leukämie – Unser Damoklesschwert seit der Diagnose – Überlebenschance gering - Wir entschieden, keine Chemo, keine Nadeln, kein Krankenhaus – Derlei Qualen, nicht für unseren Engel.

Der Druck der Ärzte war so groß, man versuchte uns zu nötigen, drohte uns mit dem Jugendamt, mit Deinem Entzug. Die Konsequenz, wir flohen, ließen fast alles zurück bis auf Dein Bettchen. Eine Gruppierung, ich werde ihren Namen nicht nennen, bot uns Hilfe an – Mein blonder Engel, Du wirst bestens von ihren alternativen Ärzten betreut.

Keinerlei Schmerzen, Du musst nicht leiden – Eine große Erleichterung – An manchen Tagen gibst Du uns Verzweifelten so viel Kraft, bist Du es, die Hoffnung verteilt – Wir sind sprachlos, ob Deiner Lebensfreude – Normalität, wir genießen diese kostbaren Momente.

Oh, Du, unser geborgtes Purpurseelchen, unser geliebter Engel, unsere süß duftende Sommerblume, unser lachendes Himmelsgeschenk, unsere übergroße Freude – Du erwähltest uns und, wir wollten unbedingt Dich.

Rosa-Schlafnachtwelt - Du liebst das Einhornballett – Ich weiß, das LED´s nicht das Beste sind – Jedoch, was können sie Dir noch schaden – Rosa Lichtunkte huschen über Dein liebreizendes Gesicht - Rosa Lichtgeflimmer auf Deinem flauschig weichen auberginefarbenen Laken – Eine, nach außen hin glückliche Prinzesinnentraumwelt.

Ich kann meine Blicke nicht von Dir nehmen, nicht aufhören Dich zu berühren – Du duftest so gut – Dominierend selbstverständlich nach Dir, nach mir, nach Deinem Papa, nach uns – Auf Dir, ganz dezent, zurückhaltend und dennoch wahrnehmbar, Honig, Orange, Mandel, Kamille.

Dein Schlaf, so leicht, wie der Unsere – Und auch jetzt suchst Du meine Nähe durch Blicke, Berührungen, Lächeln, intensiven Augenkontakt – Farbverbinden – Seelenumarmungen – Überirdischer Zauber.

Heimweh nach Dir – Augen, wie tiefe Brunnen, gefüllt mit nachtblauem Schimmer – Ich erfasse den Riss im Gewebe der Zeit – Dein Übergang – Nein, bitte … wir hatten doch nur so wenige Tage!

Ich erfasse sie, die Stille zwischen Deinen Leben – Meine Küsse, Dein blasses Gesichtchen verzierend.

Ich drohe aus der Welt zu fallen – Dich loslassen – Ich kann nicht – Noch nicht – Zu früh.

Dein Papa, Du lässt ihn spüren den Stundenschlag – Werden wir einander Trost spenden können? Wird uns Dein schmerzlicher Verlust trennen, oder aber noch näher bringen? Wir haben darüber gesprochen, jedoch Theorie und Praxis liegen so weit auseinander!

Wir halten Dich, halten einander – Küsse, liebevolle Worte, unsere Tränen benetzen Dein Gesicht.

„Atme!“ Sag, wie können wir Dich dazu bewegen? Wo, wirst Du hingehen? Wo, wirst Du sein?

Schock,Verzweiflung, Gefühlschaos! „Bitte!“ Meine Trauer holt Dich zurück. „Du darfst noch kein Engel im Himmel sein, Du musst unser Engel hier auf Erden bleiben!“

Sterben ist der längste Augenblick des Lebens – Regentränen am Fenster, Tränen in unseren Augen, Tränen in unseren Seelen!

Innenschreie, damit ich nicht an der einsetzenden Stille ersticke! - So dumpf die Welt – Es deckt zu das Leichentuch mein Herz – Seelenblut, nur langsam es gerinnt – Ich verliere den letzten Partikel meiner Wärme.

Die Zeit, sie fällt zu Boden – Stillstand, Fassungslosigkeit - Dein Nichtdasein, immerwährender Seelenschmerz – Trauer, Verzweiflung, Ohnmacht – Ich möchte sie wegschieben, fasse jedoch ins Leere.

Fortgenommen, gestohlen, entführt – Leihgabe Leben - Ich lege leise Worte in Deinen Mund – Das Licht vergreist.

Mein Seele – Beschlagen sie ist, glaszerbrochen, angeschlagen – Nicht nur aus Deinem, sondern auch unseren Leben rinnt die Zeit.

Narbenherzen – So finster die Welt - Ich spinne mich ein – Enddunkelheit – Was Licht war, Dein Licht, zerspringt in 1000 Purpurscherben.

Einhornstillstand, das Fabelwesen verweilt in Deinem Kornblumenblau – Deines Papa´s Gene – Du wirst ihn, wirst uns Beide mit hinübernehmen – Magst es nicht selber tun – Wir sollen Deine Äuglein schließen.

Erinnerungsstücke, wir haben so viele gesammelt – Unzählige Bilder und Videos, Deine Hand-und Fußabdrücke, Deinen allerersten Stampelanzug, Deinen glitzernden rosa Lieblingsschnuller, ein Lebenstagebuch, nur für Dich.

Jeder Tag, ein Geschenk – Bewusste Stunden – Müde, übernächtigt? Nein, wir waren nicht gestresst, denn wir wussten, Du würdest bald von uns gehen – Körperkontakt, wann immer es ging – Nicht eine einzige Minute warst Du allein – Nicht eine einzige Minute hattest Du Angst – Nicht eine einzige Minute hast Du vor Hunger, Sehnsucht, oder aber vor Schmerzen geweint.

Dein Weg mit uns – Alles war er, alles – Explodierende Farbigkeit – Hauchzarte Traumgespinste – Federschwebende Küsse.

Heimweh nach Dir, bereits jetzt, habe ich Heimweh nach Dir!

Herzschlagfinale - Meine Lippen auf Deinen – Mein Atem, der vergeblich auf Deinen Atem wartet.

Engelskind, wo immer Du auch hingehen wirst, wir werden immer Deine Eltern bleiben - Wir werden Dich am Nachthimmelszelt zwischen den Sternen suchen – Ich weiß, wir haben Dich nicht wirklich verloren, Du bist uns nur ein Stückchen voraus – Und vielleicht wirst Du, in unseren Herzen gebetteter Engel, auch in unseren Seelen wiedergeboren werden?

Ganz ruhig bist Du jetzt – Seele, so leise – Dein Herz, so still – Odem, ohne Essenz - Du bist hinübergegangen vom kleinen Tod, in den langen Schlaf.

Ich vermisse Dich, hörst Du, ich vermisse Dich! Weshalb durften wir nicht länger Deine, Dich über alles liebenden Eltern sein?

Deine drei Leben – Geboren im Hier und Jetzt – Bleibend in unserer Erinnerung – Eingebettet für Ewig in unsere Seelen! - In unseren Herzen, nein, nicht begraben, sondern als Seelenschein verwahrt.

Ich muss nicht darüber nachgrübeln, welche von all den wunderbaren Stunden mit Dir, uns die Liebsten waren – Jede, jede Einzelne, das weißt Du doch, nicht wahr?

Oh, wir lieben Dich so inniglich! Sag, betrittst Du bereits den Regenbogenpfad und, lassen Dich die Englein fliegen?

Erinnerungsfenster – Wir schauen hindurch und werden Dich sehen – Dich, unser geborgtes Kleinod, unser Kurzzeitglück, unser nebelzarter Flügelschlag – Seelenwunden vernarben nach Innen.

Ganz ruhig bist Du jetzt – Ungreifbare Trauer – Lähmung – Sprachlosigkeit – Unsere Herzen stehen still – Schwarzgetintete Nacht!

Nicht enden wollende Seelenumarmungen – Wir geben Dich frei, lassen Dich fliegen, Engelchen – Deine Liebe war so stark - Wir danken Dir dafür, dass Du unseretwegen so lange durchgehalten hast!

_________________
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Und sollte ich vergessen haben, jemanden zu beschimpfen, dann bitte ich um Verzeihung!
Johannes Brahms


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