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 Betreff des Beitrags: Der Tag hat Dich müde gemacht
BeitragVerfasst: So 6. Jun 2021, 11:16 
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Sonntagspoesie

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Der Tag hat Dich müde gemacht

Schlummerstille Luft – Heraufdämmernde Abenteuer – Windmelodien, zart, wie Konfekt – Doch, noch immer glaubst Du, die Nacht ist ein großes dunkles Tier.

Nasenflügelbeben - Die Äuglein woll´n nicht ruh´n - Deine Angst, Käferchen, heute Abend ist sie leise.

Dein Kopfkissen, rosapurpurviolett – Wolkenwatteweich – Jede Nacht werden neue Träume darauf geboren.

Kastanienbraune Locken – Eigensinnig, wild - Das pure Gegenteil von Dir - Sie lassen sich nicht bändigen - Wage an Wange, streifen sie mein Gesicht – Wie immer, glaube ich den Herbst zu riechen.

Maximus, der Wächterdrache – Niemand wird es wagen, sich durch´s Fensterglas hereinzuschleichen – Weiche, warme, knochige Nüstern – Heiße Atemluft entweicht – Seine goldenen Schuppen pulsieren – Stachelbewehrt sein Schwanz.

Bereit, zum Flug, bereit, Dich zu schützen, sich mit Dir in die Lüfte zu erheben, breitet er seine beeindruckenden Schwingen aus – Flügel, scharf, wie frisch geschliffene Messer, sogar die Schrankfinsternis fürchtet sich davor.

Du vertrautest mir an – Sein warmer Atem ist, wie eine Decke, heimelig, flauschig, kuschelig und weich – Schützend, verbergend - Deine hell schimmernde, niemals dunkel werdende Drachenhöhle – In seinen smaragdgrünen Pupillen spiegelt sich Dein Gesicht.

Rechts neben der Türe, die Ritterburg – Wehrgang und Türme sind mehr als nur besetzt – Blinkende Schwerter, Pfeile, Bögen, ein Steinschleuderkatapult – Dir Carlotta, ihrer Prinzessin, haben sie unverbrüchliche Treue geschworen. Für Dich kämpfen sie gegen jeden Feind – Leises Heranschleichen? Unmöglich, die Bläser werden lärmen, warnen, verkünden.

Das Fangnetz über der Tür – Zusätzliche Sicherheit für Dich – Jedweder Dieb, sollte er Dein Zimmer unbefugt betreten wollen, wird sich darin verfangen – Ich, Dein Papa, habe die Aufgabe, Dich vor menschlichen Eindringlingen zu beschützen – Diese machen Dir kaum Angst, denn, Du hast Vertrauen in mich – Ich bin stark, bin groß, bin Dein Held.

Du vermutest weitaus mehr in der Dunkelheit als die nächtliche Stille – Ja, alles Mögliche, vielleicht sogar etwas Unsichtbares, möglicherweise etwas noch Finsteres als die bedrohliche Schwärze, könnte sich in den unzähligen Schatten der geisterhaften Nacht, die bereits das Haus umstellt, verbergen.

Die Nahtstelle zwischen Himmel und Erde, nur Du kannst sie sehen – Dämonenreiter preschen daraus hervor – Die Leere dahinter, Du hörst sie atmen – Schattenbilder, verankert am Schrank, Du starrst sie an.

Zu viel Phantasie? Realität? Berechtigte Nachtangst? Ich möchte sehen, was Du noch siehst, was Du noch hörst, was Dich, mein ängstliches Käferchen, jeden Abend erschreckt.

Ich trage Dich zum Bett – Ein Unikat, selbst gebaut – Die Einhornmondgondelwiege, meine Schreinerarbeit kann sich sehen lassen, ist Deine Zuflucht, Dein Hort – Trotz der von uns erdachten, und von mir, in die Zirbenholzumrandung geschnitzten magischen Symbole, fürchtest Du Dich vor dem dort Draußen, dem Außerhalb, der schwarzvertieften Finsternis, samt ihrer trübgespinst´gen Bilder.

Rosa Nachtlichtelfen, sie tanzen Schutzkreise, um Dich, Dein Bett, um uns herum – Wir öffnen Dein Traumbuch – Mama und Du haben es gemacht – Beschirmendes, seidenes Zauberdunkel, unter dem Seidenpurpurbaldachin.

Verhaltene Abendfreude – Du und ich, heute – Morgen Abend, wird Mama die Glückliche sein – Deine Liebe, sie ist so wahrhaftig, so engelhaft, so rein.

Schau hinaus, betrachte den Himmel – Sternenwiesenleuchten – So selten, heute jedoch sichtbar – Alles nur für Dich – Anaron, der Seelentraumvogel – Er kreist, dreht seine Runden, wartet, hofft darauf, dass Du seine blauschwarzen Schwingen berührst, seinen starken breiten Rücken besteigst, ihm Dein traumumflortes Lächeln schenkst.

Das Lichtlein in Deinem Köpfchen, lass es mich löschen – Knuddel Dein Kissen, kuschel Dich ein – Lass uns gemeinsam Träume pflücken – Springe hinein, durchreise die Zeit – Schlaf, so heilig er ist.


Ich weiß, der Tag hat Dich müde gemacht – Sei bereit, Deine Wunderträume zu streicheln – Schlaf, Käferchen, ist das große Geheimnis – Kinderträume, genieße sie, verweile in ihnen, denn, sie sind die Allerschönsten.

Du lässt Dich nicht fallen, schenkst mir noch nicht, Dein zauberhaft entrücktes Schlafgesicht – Du brauchst Beständigkeit, das Gefühl von Sicherheit, die Gewissheit von Schutz – Du brauchst unser Nachtritual.

Ich bin mir sicher, Du liebst diese, von Deiner Seele erschaffenen Filme, ohne tatsächlich fernzusehen – Wartest bereits sehnsüchtig darauf, dieses neue Buch lesen zu dürfen, ohne, dass Du lesen kannst – Schlaftraumbücher, sie werden Deinen Wortschatz erweitern, Dich dazu anregen, dass Du mit Deiner Seele siehst, hörst und fühlst.

Käferchen, schwimme weit, weit hinaus in diese Zauberwelten – Ich werde hier sein, hier auf Dich warten, und Dir helfen zu uns zurückzufinden.

Sommersprossentänze – Eine weitere Lücke zwischen Deinen Zähnen – Heute Nacht, werden Dich nicht nur die Traumelfenkinder besuchen – Jedoch, kein Geldstück, kein weiteres Spielzeug wirst Du unter Deinem Kissen finden – Morgen wird der, von uns allen sehnlichst erwartete Bienenstock angeliefert – Welch glückliche Fügung - Du wirst total aus dem Häuschen sein.

Zu gern würde ich das Fenster öffnen, damit auch die süß milde Sommernachtluft Dich umarmen kann – Wir singen für Dich, sind Deine Schlummerliederschaffer – Käferchen, suche die Zickzackringelkreuzungswege, wandle auf ihren lichtdurchfluteten Bunt.

Unser Ritual – Du lächelst, weil es gleich beginnt – Oh, dieses einzigartige, herzensvolle Lächeln, es ist meine Lielingssymphonie – Zauberduftend Dein Atem, zauberduftend Dein Haar.

Wunderstille – Käferchen, lass den Schlaf Dich finden – Träume, so sanft, so zärtlich, so sacht, sind ihre Küsse – Mein Atem, meine Lippen, auf Deinen Lidern - Links, Purpurelfenkrieger ich erwecke – Rechts, Glühwürmchenzauberlichter hell entflammen.

Ich vernehme sie bereits, hörst Du sie auch, die schneeweißen Singschwäne, sie kommen – Sie laden Dich ein, bitten Dich darum, aufzusteigen – Ihre Gesänge knüpfen Geschichten, in denen Du sein kannst, wer und was Du willst.

Löwenzahnflugmaschinen – Sommerscheinschneetrudel – Flauschigsterne – Tanze, kleine Ballerina, tanze.

Lichtinseln, Zaubergärten, sonnengelbe Lebensstraßen ich in Dein Augenblau webe – Nebelhauch, mattgedehnt, perlenbesetzter Traumfänger der Mitternachtshelligkeit, geheimnisumwobene Flüchtigkeit, auf Deinen Lippen wird er verweilen.

In Deine Ohren, ich lasse fallen hinein, die 1000 magischen Lieder, die 1000 geheimnisvollen Melodien, die 1000 verzauberten Konzerte der singenden Rubinrotbäume.

Deine Füße, sicher werden sie all die unsichtbaren Traumpfade beschreiten – Jede Minute, jede Sekunde Deiner Nachtreise, werde ich bei Dir sein - Oh, Käferchen, das lasse ich mir nicht entgehen – Trinke aus dem Zauberbrunnen, Carlotta, trinke, und Du wirst den Sinn der Zeit verstehen.

Und morgen früh, wenn Du erwachst, wenn der Tag, wenn Mutter Erde, wenn wir Dich wiederhaben, schaue ich in Deine strahlend blauen Augen und vertraue Dir an, dass auch ich, Dich in meinen Träumen gefunden habe.


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Und sollte ich vergessen haben, jemanden zu beschimpfen, dann bitte ich um Verzeihung!
Johannes Brahms


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