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 Betreff des Beitrags: Spuren - Nichts wird bleiben
BeitragVerfasst: So 12. Sep 2021, 17:11 
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Spuren - Nichts wird bleiben

Fußspuren, Seelenspuren, Herzspuren - Spuren hinterlassen – So viele Weisheiten, so viele Sprüche – Schön anzuhören, zu Herzen gehend, zu Tränen rührend – Wunschdenken!

Fakt ist, kaum ein Mensch hinterlässt Spuren – Allenfalls als Fußnoten in der gefälschten Weltgeschichte – Jene, die man hochjubelt, als Vorbilder hinstellt, mit Orden behängt, Denkmäler für sie errichtet, durch die Medien jagt, sind mitunter der allergrößte Abschaum, die schlimmsten Verbrecher, die schrecklichsten Massenmörder, die größten Kriegstreiber, die abartigsten Satanisten, die entartetsten Menschenverachter – Spuren hinterlassen, sind, sie nicht schön?

Lebensspuren – Flüchtigkeiten, an wenige Menschen gebunden – Sie verblassen, lösen sich auf verwehen, so, wie man früher, oder später, selber als Nichts, in diesem Fata - Morgana-Nichts vergeht – Für unsere Urenkel sind wir bereits nicht mehr greifbar, allenfalls als vergilbte Photographien vorhanden, die man emotionslos und gelangweilt betrachtet – Spuren hinterlassen, eine Illusion!

Abstammungsspuren – Wir sind mittendrin in der wohl größten Völkervernichtungswelle der Menschheit – So viele Völker hat man vor uns ausgerottet und, nach unserem vollständigen Verschwinden, wird es immer so weitergehen - Spuren hinterlassen, zeigt sie mir!

Spuren, des geschriebenen Wortes – Nur Wenige schaffen es in die Öffentlichkeit, werden von der breiten Masse wahrgenommen, werden verstanden, und, selbst diese, verstauben sehr oft ungelesen auf Dachböden, in Kellern und Bücherregalen!

Worte, Gedanken, Gefühle, Geschichten, Wahrheiten, Lügen, Schwarz auf Weiß, bestenfalls gepresst zwischen zwei Buchdeckel – Scheinkonserviert, denn Wasser, Feuer, Zensur, Gewalteinwirkung, Müllkippen, Altpapiercontainer, Schredder stehen bereits Spalier, fressen auf, verzehren, verbrennen, zerreißen – Spuren hinterlassen, Materie vergeht!

Heldenspuren – Nur Jene, von denen man uns wissen lassen möchte, erreichen unsere Ohren, schaffen es einige Zeit, möglicherweise sogar ein- zwei Jahrhunderte, zu überdauern, gerade mal so lange, bis man diese Momentanhelden als Feinde deklariert, sie diffamiert, von ihren Sockeln reißt, weil sie nicht mehr in das momentane Weltnarrativ passen – Spuren hinterlassen, nichts ist von Bestand!

Nun wirrst Du sagen – Tränen hinterlassen Spuren! Tatsächlich? Deine Augen geben sie frei, sei es vor Freude, Trauer, Schmerzen, Hunger, Leid – Sie benetzen Deine Wangen, verweile einige Zeit, trocknen von selber, oder aber werden von Dir entfernt.

Schritte – Jene auf Asphalt sind von vorn herein unsichtbar – Schritte im Gras, vorübergehend – Schritte im Schlamm, der nächste Regen spült sie fort – Schritte im Schnee, die wohl Schönsten, jedoch auch sie überdauern nicht.

Taten hinterlassen Spuren – Kurzfristig, denn Beide, sowohl Gute, als auch Schlechte, sind, in dieser schnelllebigen Zeit, rasch vergessen.

Erinnerungen – Stimmt, die können ein wenig länger verweilen, manchmal bis das Leben eines Menschen endet, danach jedoch – Sie vergehen mit dem Körper, entschwinden mit der Seele, lösen sich vom Geist.

Küsse, Berührungen, Liebkosungen – Die Zeit scheint still zu stehen, die Sandkörnchen im Stundenglas verharren - Unsere Zukunft, eingefangen, vor Augen geführt, sichtbar gemacht, jedoch wir sind blind – Denn, so, wie deren Inhalt, werden auch wir einst zu Staub zerfallen – Jede Berührung, jede Liebkosung, jeder Kuss, jeder Schritt, jedes Tun – Nicht haltbare Flüchtigkeiten – Momente, von denen wir annehmen, sie würden tatsächliche Spuren hinterlassen.

Wind, Regen, Hagel, Unwetter, Schnee – Sie stürzen, trudeln, schweben, peitschen, gleiten herab, oder aber schießen empor – Jedoch, auch sie sind zeitlichen Begrenzungen unterworfen – Was bleibt, sind die Verwüstungen, sind möglicherweise all die Toten, die sie hinterlassen haben – Möglicherweise Monate, oder auch Jahre sichtbar, bis die Menschen all die Trümmer, all die Umgekommenen weggeräumt und beerdigt haben, bis das Zerstörte wieder aufgebaut worden ist.

Was ist mit der Nahrung, die

wir zu uns nehmen? Nun, sie gelangt in unseren Mund, durchläuft den Verdauungstrakt, wird ausgeschieden, um in den Kläranlagen zu Schlamm verarbeitet zu werden – Vom Ursprung, einem Apfel, einer Scheibe Brot, ect., ist nichts geblieben – Keine Spuren – Selbst das sichtbare Körperfett – Nur eine Umwandlung.

Spuren, habt ihr die Euren gesucht? Habt ihr sie tatsächlich gefunden? Sind sie bleibend? Sind sie für jedermann sichtbar, nicht nur für euch? Seid ihr sicher, dass sie weiterhin, für lange Zeit, sichtbar bleiben, dass sie Jahrhunderte überdauern werden?

Und, was mich anbelangt – Ich suche noch – Jedoch, ich bezweifle, dass ich Spuren hinterlassen werde!

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„Verunglimpfungen sind für den, der sie ausspricht, schimpflicher als für den, dem sie gelten“. :jahaaa
(Plutarch von Chäronea)


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