Fema Camps, Todeslager
Todesschreie, Schmerzensschreie, Flehen! Unter mir, ein kalter Körper. Ein Mann. Seine gebrochenen Augen, ich kann die Blicke nicht von ihnen wenden.
Luft, Luft! Die auf meinen Rücken fallende Leiche, nimmt mir den Atem. Ihre Wärme erfüllt mich mit neuem Leben. Kopfschuss, fremdes warmes Blut rinnt in mein linkes Ohr. Die Muschel füllt sich schnell, die Flüssigkeit fließt über meine geschwollenen Lippen. Ein schneller, gnadenvoller Tod. Ich hingegen hatte unter der Folter leiden müssen.
Metallgeruch! Das Gewicht auf mir, eine Frau, so, wie ich. Man hat ihr den Ehering genommen. Zeugnis, dass es ihn einmal gab, ein schmaler weißer Streifen.
Ihre Fingerkuppen liegen auf meiner Hand, ein Hauch ihrer Anwesenheit. Ich spüre noch, empfinde, begreife.
BolschewistischesTodeslager! Fallbeile! Plastiksärge! Groß, effizient! Drei Leichen unter mir, ich, die junge Frau. Das neue Opfer presst meinen Brustkorb zusammen. Es gleitet auf dem Blut herab, denn es ist nackt, wie wir alle.
Ein Kind! Ein Mädchen! Vielleicht fünf Jahre! Blonde lange Haare! Rechts, ein geflochtener Zopf! Geruch von Sperma - links in den zerzausten Haaren haftend! Getrocknete Tränenspuren auf dem staubigen Gesicht!
Kein Lager zum Überleben! Maximale Verweildauer fünf Tage. Keine Nahrung, kaum Wasser. Keine Recourcenvergeudung an Todgeweihte.
Die Ankommenden, Ungeimpfte, Boosterverweigerer, positiv Getestete! Die Wärter, Folterknechte, Sadisten und Vergewaltiger, sowie linksrote Todesschwadrone. Übergabe an Psychopathen. Willkür. Das Fallbeil, eine Kugel, welch gnadenvoller schneller Tod. Ansonsten, Monster in Menschengestalt! Der Abschaum des Landes. Man lässt ihn gewähren. Skrupellosigkeit, Empathielosigkeit, das wird gebraucht.
Etwas trifft meinen Kopf! Ich stöhne. Dem abgetrennten Schädel des Jugendlichen, folgt sein Körper. Blut, überall Blut! Der Geruch lässt mich würgen.
„Verdammt!“ Ich begreife, man hat entdeckt, das ich noch lebe. Wütendes Knurren! Ein Schlächter springt in den Sarg. Irgendwer lässt einen der Hunde herab. Der Mischling jedoch wurde abgerichtet auf das Leben.
Er verbeißt sich nicht, reißt, anders als die aggressiven Rottweiler, keine Fleischstücke aus mir heraus, beinahe zärtlich stupst er mich an, seine feuchte Zunge gleitet über mein Gesicht.
Der Kuss vor dem Tode! Ich bin gerührt.
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