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 Betreff des Beitrags: Holunder
BeitragVerfasst: Mo 15. Nov 2021, 09:18 
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Holunder ist ein uralter, mystischer Hausstrauch, welcher schon immer die Nähe zu Menschen suchte. Für die genussreiche Küche und zum Heilen ist er ein Tausendsassa, der uns gleich zweimal im Jahr reich beschenkt. Im Frühjahr bringt er schneeweiße Blüten hervor, im Herbst schwarze, aromatische Beeren. Dieser Strauch der Gegensätze hilft uns, Harmonie sowie ein inneres Gleichgewicht zu finden.

Steckbrief
Lateinischer Name Sambucus nigra
Andere Namen Ellhorn, Flieder, Schwarzholder, Holderbusch, Eller, Holder, Höller, Kelkenbusch
Familie Moschuskrautgewächse (Adoxaceae)
Erntemonate Apr-Jun, Sep-Nov
Verwendbare Pflanzenteile Blätter, Blüten, Früchte
Blattform unpaarig gefiedert
Blütenfarbe weiß
Fundorte Waldränder, Wegränder, Hecken, Gärten
Verwechslungs­gefahr Mit dem giftigen roten Holunder, dessen Beeren sind rot und die Blüten riechen sehr unangehm, wächst meist nur im Wald
Giftigkeit teilweise giftig
Hinweise zur Giftigkeit Die Beeren nur im reifen Zustand und gekocht verzehren
Besondere Inhaltsstoffe ätherische Öle, Bitterstoffe, Carotinoide, Flavonoide, Glykoside, Kalium, Vitamin A, Vitamin B, Vitamin C
Eigenschaften anregend, antibakteriell, auswurffördernd, beruhigend, blutreinigend, entgiftend, entspannend, entzündungs­­hemmend, fiebersenkend, harntreibend, herzstärkend, kräftigend, schleimlösend, schmerzstillend, schweißtreibend
Hilft bei Augenschwäche, Bluthochdruck, Bronchitis, Erkältungen, Fieber, Gicht, Halsschmerzen, Harnwegs­­entzündungen, hohe Cholesterinwerte, Husten, Ischias, Nasennebenhöhlenentzündung, Nervosität, Rheuma, Schlafstörungen, Verbrennungen

Anwendungen
Der Holunder hat einen festen Platz in der Naturheilkunde und ist auch in der Mythologie von Bedeutung. Seit alters her ist Holunder Frau Holle, der Erdgöttin geweiht. Er stellt ein Tor zur Unterwelt dar und nach altem Volksglauben konnte Holunder negative Einflüsse von außen fernhalten, Negatives von Haus, Hof und Stall anziehen und in die Erde ableiten. Zudem glaubte man, Holunder könne durch Opfergaben, welche unter den Busch gestellt wurden, Krankheiten von den Menschen nehmen.

Ebenso galt er als Schutzstrauch gegen böse Geister und Dämonen. Im alten England trugen Bestatter zum Schutze stets etwas Holunderholz bei sich und in Amerika findet man noch heute viele Friedhöfe mit Holundersträuchern, welche dort zur Abwehr böser Geister gepflanzt wurden.

Für mich gehört Holunder zu den wichtigsten Pflanzen bei einer beginnenden Erkältung. Gemeinsam mit Beifuß , der durch seine stark wärmende Wirkung Kälte vertreibt, kann Holunder einer beginnenden Erkältung die Stirn bieten. Dazu trinke ich heißen Holunderblütentee, bei Halsweh auch Holundersaft, und nehme ein heißes Bad mit Beifuß.

In der Ernährung
Sowohl die fein duftenden Blüten als auch die Vitamin-C-reichen Beeren lassen sich in vielfältige Genüsse verwandeln.

In Blättern, Rinde und unreifen Beeren des Holunders ist der Giftstoff Sambunigrin (ein Glykosid) enthalten, der sich ab einer Temperatur von 76,3 °C zersetzt. Roh verzehrt, wirken die Blätter, unreife Holunderbeeren und ungekochte reife Beeren in größeren Mengen leicht giftig. Es kann zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Deshalb sollten diese Pflanzenteile nie roh verzehrt, sondern abgekocht werden.

Holunderblüten-Rezepte
Die schneeweißen Blütendolden werden für Sirup, Marmelade und Gelee, Limonade und für Eis verwendet oder in Pfannkuchenteig ausgebacken.

Mit diesem einfachen Rezept bereitest du schnell leckere Küchlein mit Holunder-Blüten-Dolden zu. Ein leckerer Frühjahrs-Snack für jeden Kaffeetisch.

Darüber hinaus eignen sie sich zur Herstellung von Holundersekt, Holunderwein oder Holunderessig. Einzelne kleine Blüten sind eine hübsche Dekoration für Wildkräutersalate. Mit den aromatischen Blüten kannst du aber auch leckere Holunderblüten-Torten oder Holler-Muffins backen.

Holunderblüten sind nicht nur hübsch anzusehen, sondern besitzen auch ein hervorragendes Aroma. So nutzt du sie in leckeren Muffins!

Hier findest du noch viele weitere Rezepte für Holunderblüten

Holunderbeeren-Rezepte
Aus den kleinen schwarzen Holunderbeeren, welche bei Rohgenuss zu Übelkeit und Erbrechen führen können und erst durch Erhitzen bekömmlich werden, wird häufig Saft hergestellt. Holundersaft wird dann weiterverarbeitet zu Gelee, Punsch oder Sirup. Früher wurden Holunderbeeren auch zu Suppe verarbeitet.

Wie du Holundersaft herstellst und köstlichen Apfel-Holunder-Punsch zubereitest, erfährst du hier.

Reife Beeren können getrocknet auch als Nascherei dienen. Allerdings sollten rohe Beeren wegen enthaltener Blausäureglykoside immer nur in kleinen Mengen verzehrt werden.


Heilende Anwendungen
Der Holunder hilft hartnäckige Verschleimungen und Giftstoffe zu lösen. Zu Heilzwecken werden sowohl die Beeren, meist als Saft, oder Blüten und Blätter, meist als Tee, eingenommen.

Bei unseren Vorfahren in der Altsteinzeit wurde auch die Rinde als Entgiftungs- und Reinigungsmittel verwendet. Sie enthält jedoch Blausäure in größeren Mengen, weshalb auf eine Selbstbehandlung verzichtet werden sollte.

Saft und Tee aus den Beeren
Holundersaft und Beerentee stärken Abwehrkräfte, lindern Ischias- sowie Nervenschmerzen, reinigen den Darm und unterstützen den Körper bei viralen Infektionen. Ebenso stärken die Beeren das Herz und können den Blutdruck senken. Ich selbst habe sehr gute Erfahrungen mit ungesüßtem Beerensaft bei Halsweh gemacht. Hier erfährst du, wie du Holundersaft ganz einfach selbst herstellst.

Für den Beerentee wird ein Esslöffel der Beeren mit 250 ml kochendem Wasser überbrüht und zehn Minuten ziehen gelassen.

Tee aus den Blättern
Um die Nierentätigkeit anzuregen und somit den Körper besser zu entgiften und zu entschlacken, kann auch ein Blättertee zubereitet werden. Für den Tee wird 250 ml kochendes Wasser über zwei Teelöffel getrocknete Blätter gegossen und für fünf Minuten ziehen gelassen.

Zur äußerlichen Anwendung werden frische Blätter gequetscht und auf Frostbeulen oder Verbrennungen gelegt.

Holunderblütentee
Schon bei den Indianern gehörte Holunderblütentee zur Schwitzhüttenzeremonie. Der Tee ist schweißtreibend, harntreibend und schleimlösend, weshalb er auch im Stande ist, eine Erkältung aus dem Körper herauszulösen. Selbst hartnäckige Verschleimungen bei Nasennebenhöhlenentzündungen oder Husten vermag er aufzulösen.

Desweiteren wirkt Holunderblütentee fiebersenkend, bessert das Sehvermögen, hilft bei Mandelentzündung, wirkt schmerzlindernd und kann Rheuma- und Gichtbeschwerden sowie Heuschnupfen lindern.

Bei Schlafproblemen, vor allem im Zusammenhang mit Ängsten oder Depressionen, leistet vor dem Schlafen gehen getrunkener Tee mit Holunderblüten oder ein Holunderblütenbad gute Dienste.

In abgekühltem Tee getränkte Wattebausche erfrischen müde und überanstrengte Augen.

Holunderblütentinktur
Die Heilkräfte der Holunderblüten kannst du auch in einer hausgemachten Tinktur aufbewahren. Sie hilft unter anderem bei hartnäckigen Erkältungskrankheiten und kann äußerlich angewandt die Wundheilung unterstützen.

Naturkosmetik mit Holunderblüten
Die goldgelben Blüten des Holunders kannst du auch in hausgemachten Pflegeprodukten wie Deodorants, Hautlotionen, Blüttenwassern und mehr verwenden.

So einfach stellst du Pflege- und Kosmetikprodukte wie Deo, Handlotion und mehr mit Holunderblüten her!

Wie du ein Deospray mit Holunderblüten herstellst, erfährst du hier.

Aus natürlichen Zutaten wie Holunderblüten kannst du dir schnell und einfach ein wohlriechendes und gesundes Deo herstellen.

Holunder als Färbemittel
Schon die alten Germanen verwendeten die schwarzen Beeren als Färbemittel für Leder und Stoffe sowie für Haare. Mittlerweile hat unsere Lebensmittel- und Textilindustrie Holunderbeeren als natürliches Färbemittel wiederentdeckt. Mit dazu beigetragen haben wir Verbraucher, indem immer mehr Menschen ungesunde, künstliche Farbstoffe ablehnen.

Erkennung und Sammeltipps
Für die genussreiche Küche und zum Heilen ist er ein Tausendsassa, der uns gleich zweimal im Jahr reich beschenkt.
"Illustration Sambucus nigra0". Licensed under Public Domain via Wikimedia Commons.
Der bis zu 11 Meter hohe Holunderstrauch wächst überall dort, wo Menschen wohnen, und ist vielfach wild an Weges- und Waldrändern zu finden.
Er kann bis zu 20 Jahre alt werden
Der Stamm wird bis zu 25 cm dick
Die Rinde ist im jungen Stadium grün mit grauen Sprenkeln, im älteren Stadium braun
Die Blätter sind unpaarig gefiedert
Sie haben 3-7 gezähnte, zugespitzte Einzelblätter
Die Blüten wachsen in bis zu 30 cm großen Dolden
Sie sind weiß und die Einzelblüten besitzen 5 Kronblätter
Die Früchte sind rund, zunächst grün und im reifen Zustand tiefschwarz
Holunder wächst besonders gut auf Wasseradern.


Holundersaft – Herstellung ohne Entsafter
Dieser Holundersaft ist nicht ganz so intensiv wie Muttersaft aus der Saftpresse, aber leicht hergestellt und ebenso wirksam. Trage eine Schürze oder dunkle Kleidung, da Holundersaft stark färbend ist.

Du benötigst:

1 Kilo Holunderbeerendolden
Saft einer Zitrone
Wasser
Sieb
Mullwindel
saubere und ausgekochte Flaschen
Anleitung Schritt für Schritt:

Holunderbeeren von dicken Stielen befreien, die feinen dran lassen
Mit ¼ l Wasser in einen Topf geben
Aufkochen, fünf Minuten kochen lassen und die Beeren z.B. mit einem großen Holzlöffel zerdrücken
Sieb in einen Topf hängen und die Mullwindel in das Sieb legen
Beeren und Saftwasser durch die Mullwindel gießen und vorsichtig mit den Händen auspressen
Pressrückstand wieder in den Topf geben und nochmals für fünf Minuten mit ¼ l Wasser aufkochen
Wieder durch die Mullwindel geben und gut auspressen
Zitronensaft zu dem Holundersaft dazumischen und aufkochen
Heiß in die Flaschen füllen und direkt verschließen
Je nach Wunsch und Geschmack kannst du ihn pur trinken oder mit Säften deiner Wahl mischen.

Saft aus Holunder ist gesund, lecker und die Früchte sind kostenlos an vielen Wegen zu ernten. Mische Äpfel alter Sorten dazu und es wird richtig lecker!

Holunderbeeren und Äpfel
Wenn du hingegen Muttersaft mit einer Saftpresse herstellst, erhältst du einen sehr intensiven Geschmack. Ich mische frisch gepressten, abgekochten Holunderbeerenmuttersaft gern mit Apfelsaft, so wird er milder und der leckere Holundergeschmack kommt noch besser heraus.

Nicht nur Holunder enthält wertvolle Vitamine und Mineralien, wie B-Vitamine, Eisen und Kalium, sondern auch Äpfel sind sehr gesund. Nicht umsonst gibt es das englische Sprichwort: “An apple a day, keeps the doctor away.” Locker übersetzt bedeutet das: “Der tägliche Apfel hält den Arzt fern”.

Äpfel enthalten viele Vitalstoffe und Vitamine. Besonders gesund und schmackhaft sind die Äpfel der alten Sorten, die man an Straßenrändern und auf Wiesen findet. Neuerdings werden diese Sorten auch wieder vermehrt auf naturnahen Spielplätzen und Gemeindeflächen angebaut. Vielleicht hast du auch einen Baum in der Nachbarschaft zum Ernten? Auf mundraub.de findest du Obstbäume, die frei zugänglich sind und beerntet werden können.

Tipp: Die Sorten, die frisch nicht so gut schmecken, sind oft besonders gut zum Entsaften geeignet. Fallobst hat die beste Reife und mehr Süße als gepflückte Äpfel.

Bei Halsschmerzen, grippalen Infekten und Eisenmangel kann Apfel-Holunder-Saft helfen. Er hat jedoch nicht nur heilende Eigenschaften, sondern schmeckt auch noch sehr gut.

Apfel-Holunder-Saft
Die Saftherstellung braucht etwas Zeit, aber sowohl Holunder als auch Äpfel schenkt dir die Natur. Wo du schöne Flaschen für den Saft zum Leergutpreis bekommst, kannst du hier erfahren.

Für ungefähr 1,7 Liter Saft benötigst du:

1,5 Kilo Holunderbeerendolden
2 Kilo Äpfel
Entsafter
feines Sieb
Mullwindel
gereinigte und ausgekochte Flaschen
Saft aus Holunder ist gesund, lecker und die Früchte sind kostenlos an vielen Wegen zu ernten. Mische Äpfel alter Sorten dazu und es wird richtig lecker!

So gehst du vor:

Die Holunderbeeren entsaften
Sieb in einen Topf hängen und den Beerensaft durchsieben
Mit einem Löffel verreiben, so dass nur noch Kerne im Sieb verbleiben
Sieb säubern, in einen zweiten Topf hängen, das Mulltuch hinein legen und den Saft durch die Mullwindel gießen
Den Saft vorsichtig mit den Händen durch die Mullwindel pressen
Den Trester ebenfalls durch die Mullwindel pressen, da er noch wertvollen Saft enthält
Die Äpfel entsaften und den Saft in eine Kanne mit Deckel geben, der Deckel hält beim Ausgießen den Schaum zurück
Apfelsaft zu dem Beerensaft gießen
Den gemischten Saft aufkochen, ein paar Minuten köcheln lassen, heiß in vorbereitete Flaschen füllen und sofort verschließen
Das Mischungsverhältniss ist variabel. Wenn du den Saft süßer magst, nimm einfach mehr Äpfel. Für einen herberen Geschmack nutze mehr Holunderbeeren.

Dieser Saft eignet sich auch als Grundlage für alkoholfreien Punsch.

Eine Flasche des selbst gepressten Apfel-Holunder-Saftes ist zudem ein leckeres und gesundes Mitbringsel für einen Krankenbesuch oder mit einem netten Etikett versehen ein schönes Geschenk.

So leicht kannst du Holundersaft herstellen. Er ist nicht nur gesund, sondern schmeckt auch fantastisch!

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Und sollte ich vergessen haben, jemanden zu beschimpfen, dann bitte ich um Verzeihung!
Johannes Brahms


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